Bewertung:

R.G. Collingwoods „Der neue Leviathan“ ist eine Aktualisierung von Thomas Hobbes' klassischer politischer Theorie und befasst sich mit zeitgenössischen politischen Fragen durch eine sorgfältige Untersuchung der menschlichen Natur, Gesellschaft und Zivilisation. Collingwoods Prosa ist fesselnd und nachdenklich und regt zu tiefgreifenden Überlegungen über die Dynamik von Macht und Herrschaft an, auch wenn die Komplexität des Inhalts für manche Leser eine Herausforderung darstellen könnte.
Vorteile:Das Buch bietet tiefgreifende Analysen der Geschichte, der Gesellschaft und des menschlichen Verhaltens und fordert den Leser auf, das Wesen von Politik und Zivilisation neu zu überdenken. Die strukturierten, nummerierten Absätze fördern die Klarheit und Organisation und machen Collingwoods strenge Gedanken trotz der akademischen Tiefe zugänglich. Die Leser finden seine Einblicke in die Beziehung zwischen Herrschern und Beherrschten besonders überzeugend, mit relevanten Anwendungen auf zeitgenössische politische Themen.
Nachteile:Viele Leser werden das Buch beim ersten Lesen als dicht und schwer verständlich empfinden, so dass sie es mehrmals lesen müssen, um es vollständig zu verstehen. Einige Konzepte können vereinfacht erscheinen oder zu Meinungsverschiedenheiten führen, insbesondere hinsichtlich der Definitionen von Demokratie und Aristokratie. Es gibt eine beträchtliche Menge an Text, der für diejenigen, die an akademisches Schreiben nicht gewöhnt sind, überwältigend oder verworren wirken kann.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The New Leviathan; Or, Man, Society, Civilization and Barbarism
2014 Nachdruck der Ausgabe von 1942. Genaues Faksimile der Originalausgabe, nicht mit optischer Erkennungssoftware reproduziert.
R. G. Collingwood (1889-1943) war ein britischer Philosoph und praktizierender Archäologe, der vor allem für seine Arbeiten zur Ästhetik und Geschichtsphilosophie bekannt ist.
"The New Leviathan", ursprünglich 1942, wenige Monate vor dem Tod des Autors, veröffentlicht, ist das Buch, das R. G.
Collingwood der Vollendung seines Lebenswerkes über die Geschichtsphilosophie vorzog. Es war eine Reaktion auf den Zweiten Weltkrieg und die Bedrohung der Zivilisation durch Nationalsozialismus und Faschismus. Das Buch stützt sich auf seine langjährige Arbeit in der moralischen und politischen Philosophie und versucht, die vielfältigen und komplexen Verbindungen zwischen den Ebenen des Bewusstseins, der Gesellschaft, der Zivilisation und der Barbarei aufzuzeigen.
Collingwood argumentiert, dass die traditionelle Gesellschaftsvertragstheorie es versäumt hat, die fortdauernde Existenz der nicht-sozialen Gemeinschaft und ihre Beziehung zur sozialen Gemeinschaft im politischen Körper zu erklären. Er kritisiert auch die Tendenz in der Ethik, Recht und Pflicht zu verwechseln.