Bewertung:

Collingwoods „An Essay on Philosophical Method“ wird für seine überzeugenden Argumente und seine literarische Qualität gelobt, obwohl es für Leser ohne fundierte philosophische Kenntnisse eine Herausforderung sein kann. Das Buch enthält ein Gespräch zwischen Collingwood und Gilbert Ryle, in dem Collingwoods Meisterschaft in Logik und Prosa deutlich wird. Die Leser fanden den letzten Abschnitt besonders aufschlussreich, da er die Verbindung zwischen Philosophie und Literatur verdeutlicht.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und zeichnet sich durch eine klare, schlüssige und überzeugende Prosa aus. Es wird wegen seiner Verständlichkeit als philosophischer Weckruf betrachtet, was es zugänglicher macht als einige dichte philosophische Texte wie die von Hegel. Die Einbeziehung von Collingwoods Korrespondenz mit Ryle verleiht ihm zusätzliche Tiefe, und der letzte Abschnitt bietet wertvolle Einblicke in die Natur philosophischer Schriften als eine Form der Literatur.
Nachteile:Das Buch könnte für Leser ohne fundierte philosophische Kenntnisse abschreckend wirken, da es komplexe Argumente enthält, denen manche nur schwer folgen können. Collingwoods Verwendung von lateinischen Ausdrücken und Zitaten in anderen Sprachen kann für diejenigen, die damit nicht vertraut sind, frustrierend sein und das Leseerlebnis möglicherweise beeinträchtigen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
An Essay on Philosophical Method
Ein Essay über die philosophische Methode enthält die nachhaltigste Diskussion des zwanzigsten Jahrhunderts über den Gegenstand und die Methode der Philosophie und eine unvergleichliche Erklärung, warum die Philosophie einen besonderen Bereich der Untersuchung hat, der sich von dem der Naturwissenschaften unterscheidet. Diese Neuauflage des Essays konzentriert sich auf Collingwoods Beitrag zur Metaphilosophie und verortet sein Argument für die Autonomie der Philosophie gegen den Trend des zwanzigsten Jahrhunderts, ihren Gegenstand zu naturalisieren.
Collingwood argumentiert, dass die Unterscheidungen, die Philosophen zum Beispiel zwischen den Begriffen Pflicht und Nutzen in der Moralphilosophie oder zwischen den Begriffen Geist und Körper in der Philosophie des Geistes treffen, keine empirischen Taxonomien sind, die die Natur an den Gelenken schneiden, sondern semantische Unterscheidungen, denen keine empirischen Klassen entsprechen können. Diese Identifizierung philosophischer Unterscheidungen mit semantischen Unterscheidungen liefert die Grundlage für ein Argument gegen die Naturalisierung des Gegenstandes der Philosophie, denn sie bringt es mit sich, dass nicht alle Begriffe empirische Begriffe sind und nicht alle Klassifikationen empirische Klassifikationen sind. Collingwoods Erklärung, warum die Philosophie einen unverwechselbaren Gegenstand hat, stellt somit eine klare Herausforderung für das Projekt des radikalen Empirismus dar.
Ohne den historischen Kontext aus den Augen zu verlieren, versucht die Einleitung zu dieser neuen Ausgabe, Collingwoods Darstellung der philosophischen Methode vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Sorgen über das Schicksal der Philosophie im Zeitalter der Wissenschaft zu verorten. Dieser Band enthält auch eine beträchtliche Menge bisher unveröffentlichten Materials: Die Metaphysik von F.
H. Bradley, Methode und Metaphysik sowie Collingwoods faszinierende Korrespondenz mit Gilbert Ryle.
Letzterer ist eine wahre Fundgrube für alle, die sich für die Ursprünge der analytischen Philosophie interessieren.