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The Persian Prince: The Rise and Resurrection of an Imperial Archetype
Mit seinem von Machiavelli entlehnten Titel geht der persische Prinz weit über Machiavellis kühnste Vorstellungen von der Herrschaft in der Welt hinaus. Hamid Dabashi formuliert eine kühne neue Idee des persischen Prinzen - eine Metapher für politische Autorität, ein figuratives Ideal, das tief im kollektiven Gedächtnis vieler Nationen verwurzelt ist, und ein literarisches Konstrukt, das muslimische Reiche über Zeit und Raum hinweg verband und auch heute noch die politische Debatte beeinflusst.
Dabashi stützt sich auf Werke aus der klassischen Antike und den weiten persischen Welten von Indien bis zum Mittelmeer sowie auf die hebräische Bibel und europäische mittelalterliche Spiegel für Prinzen und greift auf ein vielfältiges politisches Gedankengut zurück, um die Konstruktion des persischen Prinzen als einen mächtigen Archetypus zu enthüllen. Er zeichnet diesen Archetypus in seinen verschiedenen historischen Ausprägungen nach und stellt fest, dass er im postkolonialen politischen Denken als Rebell, Prophet, Dichter und Nomade wieder auftaucht. Indem er Poetik und Politik zusammenbringt, zeigt Dabashi, wie diese archetypische Figur lange Zeit politische Autorität in der gesamten iranischen und islamischen Welt definiert hat.
Mit seiner akribischen Aufmerksamkeit für literarische und poetische Texte, moralische und philosophische Abhandlungen, allegorische und anekdotische Geschichten, sakrale und säkulare Zeugnisse, visuelle und darstellende Künste, die Geschichte globaler Imperien und kolonialer Eroberungen bietet dieses umfassende Werk ein zutiefst gelehrtes, gelehrtes und transformatives Stück kritischen Denkens. Wie Dabashi zeigt, ist der persische Prinz nach wie vor Gegenstand aktueller Debatten in der muslimischen und persischen Welt, in den Auseinandersetzungen um den öffentlichen Raum und den kollektiven Willen zur Macht und vor allem in den Aussichten auf demokratische Institutionen.