Bewertung:

Das Buch hat gemischte Kritiken erhalten. Einige Leser schätzen die einzigartige Perspektive und den flüssigen Schreibstil, während andere die philosophischen Aussagen und die allgemeine Qualität des Buches kritisieren.
Vorteile:Der Text ist schnell und flüssig geschrieben, mit durchdachten Analysen, die eine historische Untersuchung aus nicht-westlicher Sicht bieten.
Nachteile:Dem Buch mangelt es an philosophischem Tiefgang, es ist schlecht geschrieben und gegliedert und wird wegen historischer Verzerrungen und eines Mangels an neuen Ideen kritisiert.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Persophilia: Persian Culture on the Global Scene
Von der biblischen Epoche und dem klassischen Altertum bis zum Aufkommen der Renaissance und der Aufklärung waren Aspekte der persischen Kultur integraler Bestandteil der europäischen Geschichte. Eine Vielzahl europäischer Künstler, Dichter und Denker hat sich von Persien inspirieren lassen und dort einen reichen kulturellen Kontrapunkt und Bezugsrahmen gefunden. Das Interesse an allem, was mit Persien zu tun hat, war keine vorübergehende Laune, sondern eine anhaltende Faszination, die nicht nur die westliche Sichtweise, sondern auch das Selbstverständnis der Iraner bis in die Gegenwart geprägt hat. Persophilia zeichnet die sich verändernde Geografie der Verbindungen zwischen Persien und dem Westen im Laufe der Jahrhunderte nach und zeigt, dass der Verkehr von Ideen über Persien und Perser keine Einbahnstraße war.
Wie reagierten die Iraner, wenn sie sich in westlichen Spiegeln wiederfanden? In Erweiterung von Jürgen Habermas' Theorie der öffentlichen Sphäre und unter Überwindung der Grenzen von Edward Said beantwortet Hamid Dabashi diese kritische Frage, indem er die Entstehung eines bürgerlichen diskursiven Raums im Iran nachzeichnet und ihn als Paradebeispiel für einen modernen Nationalstaat betrachtet, der aus einer alten Zivilisation im Kontext des europäischen Kolonialismus hervorgegangen ist. Die moderne iranische Öffentlichkeit, so argumentiert Dabashi, kann nicht losgelöst von dieser dynamischen Interaktion verstanden werden.
Persophilia nimmt so unterschiedliche Werke wie Xenophons Cyropaedia und Nietzsches Also sprach Zarathustra, Händels Xerxes und Puccinis Turandot sowie Gauguins und Matisse' Faszination für persische Kunst in den Blick. Das Ergebnis ist eine provokative Lesart der Weltgeschichte, die die normative Geschichtsschreibung aufbricht und unser Verständnis von postkolonialen Nationen verändert.