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The Philosopher and His Poor
Was hat die Philosophie mit den Armen zu tun? Wenn, wie oft angenommen, die Armen keine Zeit für die Philosophie haben, warum haben sich dann die Philosophen immer Zeit für sie genommen? Warum ist die Geschichte der Philosophie - von Platon über Karl Marx bis zu Jean-Paul Sartre und Pierre Bourdieu - die Geschichte so vieler Figuren der Armen: Plebejer, Eisenmänner, Demos, Handwerker, einfache Leute, Proletarier, die Massen? Warum haben die Philosophen gerade den Schuhmacher zu einer bemerkenswert allgegenwärtigen Figur in dieser Geschichte gemacht? Ist die Philosophie selbst auf dieses Denken über die Armen angewiesen? Wenn ja, kann sie es jemals unterlassen, für sie zu denken?
Jacques Rancieres The Philosopher and His Poor (Der Philosoph und seine Armen) geht diesen Fragen nach, indem er wichtige Texte des abendländischen Denkens genau liest, in denen die Armen eine Hauptrolle gespielt haben - manchmal als Objekte der philosophischen Analyse, manchmal als Illustration philosophischer Argumente. Die 1983 in Frankreich veröffentlichte und hier erstmals in englischer Sprache vorliegende Studie untersucht die Folgen von Platons Ermahnung an die Arbeiter, "nichts anderes" als ihre eigene Arbeit zu tun, für Marx, Sartre und Bourdieu.
Sie bietet innovative Lesarten der Bemühungen dieser Denker, eine Philosophie der Armen zu entwickeln. The Philosopher and His Poor stellt eine linke Kritik an Bourdieu dar, deren Begriffe einer englischsprachigen Leserschaft weitgehend unbekannt sind, und ist auch zwanzig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung noch bemerkenswert aktuell.