Bewertung:

Das Buch „The Box: Tales from the Darkroom“ von Gunter Grass verbindet Elemente der Autobiografie, der Erinnerung und des magischen Realismus durch die Perspektive seiner Kinder auf ihre Kindheit mit einem berühmten Vater. Obwohl das Buch Grass' Originalität und seine anregende Prosa unter Beweis stellt, gehen die Meinungen über seine Kohärenz und sein Engagement weit auseinander, insbesondere für diejenigen, die den Autor nicht kennen.
Vorteile:⬤ Anschauliche und fantasievolle Prosa, die den Leser in die Welt von Grass und seiner Familie entführt.
⬤ Kreative Mischung aus magischem Realismus und Autobiografie, bereichert durch einzigartige Erzählperspektiven von Grass' Kindern.
⬤ Einfühlsame Erforschung von Familiendynamik und persönlichen Erinnerungen.
⬤ Fesselnde Themen rund um Erinnerung, Geschichtenerzählen und den Lauf der Zeit.
⬤ Kann verwirrend und schwer nachvollziehbar sein, besonders für Leser, die mit Grass' Werk nicht vertraut sind.
⬤ Es fehlt eine traditionelle Handlungsstruktur, was diejenigen enttäuschen könnte, die eine geradlinige Erzählung suchen.
⬤ Einige Rezensenten fanden es selbstverliebt und zu sehr auf Grass selbst konzentriert, anstatt auf die Erfahrungen seiner Kinder.
⬤ Gemischte Kritiken über die Qualität der Übersetzung, die das Verständnis und den Genuss beeinträchtigt.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
The Box: Tales from the Darkroom
Es ist unmöglich, nicht beeindruckt zu sein von Grass' unerschöpflicher Experimentierfreudigkeit mit dem Roman und von den vielen guten Geschichten und Passagen mit exquisiter Schreibe in The Box. Charles Simic, New York Review of Books.
In diesem inspirierten und kühnen Roman schreibt Gunter Grass mit den Stimmen seiner acht Kinder, die Erinnerungen an ihre Kindheit, an das Erwachsenwerden und vor allem an ihren Vater aufzeichnen, der immer an einem neuen Buch arbeitete und immer am Rande ihres Lebens stand. Widersprüchliche, glückliche, liebevolle, anklagende Erinnerungen fügen sich zu einem intimen Bild dieses öffentlichsten aller Männer zusammen. Ganz zu schweigen von Marie, einer langjährigen Fotografin und Freundin der Familie, vielleicht sogar einer Geliebten, deren Schnappschüsse mit einer altmodischen Agfa-Box-Kamera dem Autor Ideen für seine Arbeit liefern. Aber ihre Bilder bieten viel mehr als eine einfache Reproduktion. Sie offenbaren eine Wahrheit jenseits des gewöhnlichen Lebens, zeigen die Zukunft, erzählen, was gewesen sein könnte, erfüllen die Wünsche der Fotografierten. Die Kinder spekulieren über die Natur dieses Zaubers: War die verzauberte Kamera eine Quelle der Inspiration für ihren Vater? Stellte sie die Macht der Kunst selbst dar? War sie das Auge Gottes? Die Box ist ein kühnes literarisches Experiment und zeigt Grass von seiner besten Seite.
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