Bewertung:

In den Rezensionen findet sich eine Mischung aus starker Kritik und einigen wenigen Würdigungen von Richter Posners Untersuchung des Bundesgerichtssystems. Während einige Leser das Buch dafür loben, dass es einen umfassenden Überblick über die Unzulänglichkeiten der Justiz bietet, kritisieren andere seinen repetitiven Charakter, den Mangel an neuen Erkenntnissen und den selbstherrlichen Stil des Autors. Posners Methodik und Darstellung haben je nach den Erwartungen der Leser sowohl Lob als auch Verachtung erfahren.
Vorteile:⬤ Bietet einen guten Überblick über die Mängel in der Bundesgerichtsbarkeit
⬤ einige Leser schätzen die Sammlung von Posners Gedanken an einem Ort
⬤ unterhaltsam und aufschlussreich für Fans von Posner
⬤ enthält eine ausführliche Kritik an der gegenwärtigen Justizpraxis.
⬤ Sich wiederholend und ohne neue Einsichten
⬤ übermäßig selbstreferentiell und egoistisch
⬤ eher als Mischmasch älterer Werke denn als origineller Inhalt gesehen
⬤ ungleichmäßig redigiert mit Kritik an Länge und Stil
⬤ einige Leser fanden es enttäuschend und nicht das Geld oder die Zeit wert.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The Federal Judiciary: Strengths and Weaknesses
Kein amtierender Bundesrichter hat jemals eine so scharfe Kritik an der Bundesgerichtsbarkeit geschrieben wie Richard A. Posner in diesem, seinem konfrontativsten Buch. Indem er die Politisierung des Obersten Gerichtshofs, die Misswirtschaft des Justizpersonals, das übermäßig komplexe System der Berufungen, die Bedrohung des Originalismus, veraltete Verfahren und die rückwärtsgewandten Traditionen der juristischen Fakultäten und des amerikanischen Justizsystems auf die Schippe nimmt, hat Posner einen cri de coeur und einen Schlachtruf verfasst. Angesichts der Aussicht, dass der Supreme Court bald in erheblichem Maße umgestaltet wird und möglicherweise revanchistisch ist, legt The Federal Judiciary die beunruhigendsten Fehler des amerikanischen Rechtssystems offen, um dringend benötigte Reformen einzuleiten.
Posner stellt Auszüge aus Gesetzestexten und Argumenten vor, um deren Schwachstellen aufzudecken, wobei er seine eigenen Erklärungen und Urteile einfließen lässt, um den Lesern die Mechanismen des juristischen Denkens zu vermitteln. Diese rigorose intellektuelle Arbeit trennt solide Logik von kunstvoller Rhetorik, die darauf abzielt, Präzedenzfälle zu untergraben und die Tür für schräge Interpretationen des amerikanischen Verfassungsrechts zu öffnen. In einer Rüge des Vermächtnisses von Richter Antonin Scalia zeigt Posner, wie Originalisten diese rhetorischen Strategien eingesetzt haben, um eine eigennützige politische Agenda voranzutreiben. Posner argumentiert, dass die Rechtskultur an einem antiquierten Traditionalismus festhält, der progressive Antworten auf die Bedrohungen durch neue Technologien und andere unvorhergesehene Herausforderungen für die Gesellschaft behindert.
Mit praktischen Rezepten für die Überarbeitung von Gerichtspraktiken und Präzedenzfällen bietet The Federal Judiciary eine unvergleichliche Quelle für das Verständnis der Institution, die von den Gründern geschaffen wurde, um die Macht des Kongresses und des Präsidenten zu kontrollieren und ihrem Missbrauch zu widerstehen.