Bewertung:

Richter Richard Posners „A Failure of Capitalism“ (Ein Versagen des Kapitalismus) enthält eine detaillierte und klare Analyse der Wirtschaftskrise, wobei er betont, dass es sich um ein Versagen des Marktes und nicht nur um ein Ergebnis staatlicher Eingriffe handelt. Posner übt Kritik an der Finanzindustrie, insbesondere an den Folgen der Deregulierung, und erörtert individuelle rationale Handlungen, die zur Blase beigetragen haben. Während das Buch für seine fesselnde Schreibweise und die gründliche Untersuchung der Krise bekannt ist, heben einige Kritiker hervor, dass es wirtschaftliche Vorkenntnisse bei den Lesern voraussetzt und bestimmte Rollen der Regierung nicht ausreichend behandelt.
Vorteile:⬤ Klarer, einnehmender und präziser Schreibstil.
⬤ Umfassender Überblick über die Wirtschaftskrise und ihre Ursachen.
⬤ Posner geht sorgfältig auf die Einwände der Leser ein und antizipiert Gegenargumente.
⬤ Gute Einführung für Nicht-Experten und eine wertvolle Quelle für das Verständnis komplexer wirtschaftlicher Konzepte.
⬤ Setzt ein gewisses Maß an wirtschaftlichem Vorwissen voraus, was es für manche Leser zu einer Herausforderung macht.
⬤ Einige Rezensenten waren der Meinung, dass Posner die Rolle der Regierung in der Krise herunterspielt.
⬤ Gelegentliche Wiederholungen und komplexe Satzstrukturen, die ein erneutes Lesen erfordern können.
⬤ Unterschiedliche Meinungen zur Gesamtthese über das Scheitern des Kapitalismus.
(basierend auf 40 Leserbewertungen)
A Failure of Capitalism: The Crisis of '08 and the Descent Into Depression
Die Finanz- und Wirtschaftskrise, die 2008 begann, ist die beunruhigendste Krise unseres Lebens, weil sie sich in rasender Geschwindigkeit vollzieht. Wie konnte es dazu kommen, insbesondere nach allem, was wir aus der Großen Depression gelernt haben? Warum wurde er nicht vorhergesehen, so dass Abhilfemaßnahmen ergriffen werden konnten, um ihn zu vermeiden oder abzumildern? Was kann getan werden, um ein Abgleiten in eine ausgewachsene Depression zu verhindern? Warum waren die bisherigen Antworten der Regierung und der Wirtschaftswissenschaftler so glanzlos? Richard Posner präsentiert eine prägnante und nicht-technische Untersuchung dieser Mutter aller Finanzkatastrophen und der bisher strauchelnden Bemühungen, sie zu bewältigen. Es werden keine Vorkenntnisse des Lesers in Makroökonomie oder Finanztheorie vorausgesetzt. Es handelt sich um ein Buch für intelligente Generalisten, das auch Spezialisten interessieren wird.
Zu den Fakten und Ursachen, die Posner nennt, gehören: überschüssige Ersparnisse, die aus Asien hereinströmen, und die rücksichtslose Senkung der Zinssätze durch die US-Notenbank; der Zusammenhang zwischen der Vergütung von Führungskräften, kurzfristigen Gewinnzielen und riskanter Kreditvergabe; die Immobilienblase, die durch niedrige Zinssätze, aggressives Hypothekenmarketing und lockere Vorschriften angeheizt wurde; die niedrige Sparquote der amerikanischen Bevölkerung und die stark fremdfinanzierten Bilanzen der großen Finanzinstitute.
Posner analysiert die beiden grundlegenden Lösungsansätze für die Krise, die den beiden Theorien über die Ursache der Großen Depression entsprechen: der monetaristischen - dass die US-Notenbank die Geldmenge schrumpfen ließ und damit eine katastrophale Deflation nicht verhindern konnte - und der keynesianischen - dass die Depression das Ergebnis einer Kreditsause in den 1920er Jahren, eines Börsencrashs und der anschließenden Abwärtsspirale der Wirtschaftstätigkeit war. Posner kommt zu dem Schluss, dass das Pendel zu weit ausgeschlagen hat und dass unsere Finanzmärkte stärker reguliert werden müssen.