Bewertung:

Das Buch präsentiert eine einzigartige und zum Nachdenken anregende Perspektive auf die Geschichte und die Figur des Lawrence Dennis, was zu polarisierenden Meinungen unter den Lesern führt.
Vorteile:Eine fesselnde und faszinierende Lektüre, die eine wenig bekannte Perspektive auf die Weltgeschichte bietet. Die Vorhersagen von Lawrence Dennis werden als relevant für aktuelle Ereignisse angesehen.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, dass die Bezeichnung von Dennis als „schwarz“ oder „afroamerikanisch“ durch den Autor unangebracht und nicht sachlich korrekt ist. Kritiker meinen, dass der Autor die Ansichten und die Identität von Dennis falsch darstellt, was zu Verwirrung über seine ideologische Haltung führt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Color of Fascism: Lawrence Dennis, Racial Passing, and the Rise of Right-Wing Extremism in the United States
Was bedeutet es, dass Lawrence Dennis - zweifellos der "Kopf" hinter dem US-Faschismus - als Schwarzer geboren wurde, aber sein ganzes Erwachsenenleben damit verbrachte, sich als Weißer auszugeben? Der 1893 in Atlanta geborene Dennis begann sein Leben als viel beachteter afroamerikanischer Kinderprediger, der mit seiner dunkelhäutigen Mutter als Begleitperson landesweit auf Tournee ging und das Publikum begeisterte. Irgendwann zwischen dem Abschluss der Vorbereitungsschule und dem Eintritt in die Harvard University beschloss er jedoch, seine Familie und sein früheres Leben als Afroamerikaner zu verlassen, um als Weißer durchzugehen. Dennis arbeitete später für das Außenministerium und an der Wall Street und wurde schließlich das öffentliche Gesicht des US-Faschismus, indem er sich mit Mussolini und anderen faschistischen Führern in Europa traf. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er wegen Volksverhetzung angeklagt und landete fast im Gefängnis. Schließlich wurde er zum Kritiker des Kalten Krieges, bevor er 1977 in der Dunkelheit starb.
Auf der Grundlage umfangreicher Archivrecherchen vermischt The Color of Fascism Biografie, Sozialgeschichte und kritische Ethnie-Theorie, um das faszinierende Leben dieses komplexen und rätselhaften Mannes zu beleuchten. Gerald Horne verknüpft Passing und Faschismus, die beiden wichtigsten Pole in Dennis' Leben, indem er andeutet, dass Dennis' Wut auf die USA infolge seiner Erziehung im Jim-Crow-Staat Georgia ihn zu Bündnissen mit den Gegnern der USA führte und dass seine persönliche Isolation, die zu seiner Entscheidung für das Passing führte, mit seinem endgültigen Isolationismus zusammenhing.
Dennis' Leben ist ein bleibendes Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit des rechten Gedankenguts in den USA. Das erste umfassende biografische Porträt dieser faszinierenden Figur The Color of Fascism verknüpft auch die seltsame Karriere eines prominenten Amerikaners, der sich entschied, zu passen.