Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende und intensive Erforschung der historischen Zusammenhänge, die den Jazz geprägt haben, wobei der Schwerpunkt auf der politischen und wirtschaftlichen Unterdrückung afroamerikanischer Musiker liegt. Während es für seinen informativen und gründlich recherchierten Inhalt gelobt wird, hat es auch Kritik für seine sich wiederholende Struktur und schlechte Bindungsqualität erhalten.
Vorteile:Eingehende Untersuchung des Umfelds des Jazz, gründlich recherchiert mit etwa 1500 Fußnoten, eine einzigartige Perspektive auf die Ausbeutung von Musikern, unverzichtbare Lektüre für Fans und Geschichtsstudenten gleichermaßen, starker Prosastil.
Nachteile:Sich wiederholende Struktur, der es an thematischer Gliederung fehlt, oberflächliche Analyse trotz umfangreicher Anekdoten, schlecht gebundene Taschenbuchausgaben, die auseinanderfallen können.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Jazz and Justice: Racism and the Political Economy of the Music
Eine aufrüttelnde Geschichte darüber, wie Jazz und Jazzmusiker trotz zügelloser kultureller Ausbeutung florierten
Die Musik, die wir als „Jazz“ bezeichnen, entstand im späten neunzehnten Jahrhundert in Nordamerika - höchstwahrscheinlich in New Orleans - auf der Grundlage der Musiktraditionen der gerade aus der Sklaverei befreiten Afrikaner. Diese neue Musik, die ihren Ursprung im Blues hat, der den Schmerz, die Leiden und die Hoffnungen der Schwarzen zum Ausdruck bringt, die damals von Jim Crow unterdrückt wurden, fand ihren Weg in die Welt durch die Instrumente, die von den abziehenden Militärkapellen nach dem Bürgerkrieg zurückgelassen worden waren. Jazz and Justice untersucht die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Kräfte, die diese Musik zu einem phänomenalen US-amerikanischen - und schwarzamerikanischen - Beitrag zur globalen Kunst und Kultur gemacht haben.
Horne entwirft eine spannungsgeladene Geschichte, die die vielleicht heftigste wirtschaftliche - und rassistische - Ausbeutung der Epoche schildert, als Jazzmusiker gegen das organisierte Verbrechen, den Ku-Klux-Klan und andere bösartige Kräfte kämpften, die die Nachtclubszene beherrschten, in der der Jazz bekannt wurde. Horne widmet weiblichen Künstlern wie der Pianistin Mary Lou Williams und der Posaunistin Melba Liston besondere Aufmerksamkeit und hebt die Beiträge von Musikern mit indianischen Wurzeln hervor. Dies ist die Geschichte einer wunderschönen Lotusblume, die aus dem Schmutz der gröbsten Form menschlicher Vergewaltigung wächst.