Bewertung:

Broken April von Ismail Kadare untersucht die verheerenden Auswirkungen von Blutfehden, die durch den Kanun, ein altes albanisches Gesetz, diktiert werden. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Gjorg, ein widerwilliger Mörder, der in einem Kreislauf der Rache gefangen ist, und ein junges Paar, Bessian und Diana, die die harte Realität dieser Tradition erleben. Die Erzählung ist tief verwurzelt in gesellschaftlichen Gepflogenheiten, Ehre und den Folgen des Festhaltens an archaischen Gesetzen.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, regt zum Nachdenken an und bietet einen tiefen Einblick in die albanische Kultur und die gesellschaftlichen Bräuche. Es bietet mehrere Perspektiven auf Blutfehden und beleuchtet die emotionalen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Kadares Prosa wird als lyrisch und nachhallend beschrieben, was das Leseerlebnis fesselnd macht. Sie klärt die Leser über einen faszinierenden und zugleich beunruhigenden Aspekt der Geschichte und des menschlichen Verhaltens auf.
Nachteile:Einige Leser empfinden die Geschichte als emotional distanziert, langsam und ohne konventionelle Handlungsstruktur. Die ausführliche Darstellung kultureller Details und Rituale kann als überwältigend und repetitiv empfunden werden. Einige Leser bemängelten außerdem, dass einige Passagen nicht mit der Haupterzählung verbunden zu sein schienen, obwohl der Schreibstil sehr schön ist.
(basierend auf 82 Leserbewertungen)
Broken April
Von dem Moment an, in dem Gjorgs Bruder von einem Nachbarn getötet wird, ist sein eigenes Leben verwirkt: Denn der Kodex des Kanun verlangt von Gjorg, den Mörder seines Bruders zu töten und dann seinerseits gejagt zu werden.
Nachdem er den Mörder seines Bruders erschossen hat, hat der junge Gjorg Anspruch auf dreißig Tage Gnadenfrist - nicht genug, um den Monat April zu überstehen.