Bewertung:

In the Ruins of Neoliberalism bietet eine kritische Untersuchung darüber, wie die neoliberale Ideologie die heutige Gesellschaft und Politik geprägt hat. Das Buch analysiert die historische Entwicklung vom Liberalismus der Nachkriegszeit bis hin zu modernen Trends, insbesondere in den Vereinigten Staaten, und wirft wichtige Fragen über den Zustand der Demokratie und der gesellschaftlichen Werte von heute auf. Während das Buch für seine aufschlussreiche Analyse und seinen fesselnden Schreibstil gelobt wird, empfinden einige Leser es als dicht und wenig lösungsorientiert.
Vorteile:Das Buch wird gelobt, weil es eine aufschlussreiche Analyse des Neoliberalismus und seiner Auswirkungen auf Gesellschaft und Politik bietet. Viele Rezensenten loben Dr. Browns Fähigkeit, historische Ideologien mit aktuellen Themen zu verknüpfen, sowie ihre zum Nachdenken anregenden Perspektiven zur Identitätspolitik und den Folgen des neoliberalen Denkens. Das Buch wird als wichtiger Beitrag zur politischen Theorie angesehen, der den Lesern helfen kann, aktuelle Ereignisse zu verstehen.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass der Text, insbesondere in den ersten Kapiteln, zu dicht und zu akademisch sein kann, was die Lektüre für manche schwierig macht. Einige Leser sind der Meinung, dass das letzte Kapitel zu kurz greift, wenn es darum geht, Wege für politische Veränderungen aufzuzeigen. Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich der Darstellung rechter Perspektiven und einer vermeintlichen Voreingenommenheit in der Analyse.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
In the Ruins of Neoliberalism: The Rise of Antidemocratic Politics in the West
Überall im Westen kommen rechtsradikale Politiker an die Macht, die sich auf ethnisch-ökonomischen Nationalismus, das Christentum und traditionelle Familienwerte berufen. Ist dieses Phänomen das Ende des Neoliberalismus oder seine monströse Ausgeburt?
In den Ruinen des Neoliberalismus wird die Rechtswende als von sozioökonomisch benachteiligten weißen Arbeitern und Mittelschichten ausgelöst dargestellt, die jedoch durch den vielschichtigen Angriff des Neoliberalismus auf demokratische Werte geprägt ist. Von Anfang an flirtete der Neoliberalismus mit dem autoritären Liberalismus, während er gegen eine robuste Demokratie kämpfte. Er wies Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit durch Appelle an die Freiheit des Marktes und die Moral zurück. Er versuchte, Staat, Wirtschaft und Gesellschaft zu entdemokratisieren und die patriarchalische Familie wieder zu sichern. In den Schlüsselwerken der neoliberalen Gründerintellektuellen zeichnet Wendy Brown das Bestreben nach, demokratische Ordnungen durch solche zu ersetzen, die durch Märkte und traditionelle Moral diszipliniert werden, und demokratische Staaten durch technokratische.
Doch Plutokratie, weiße Vorherrschaft, politisierter Massenaffekt, Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit und extreme soziale Enthemmung waren nicht Teil der neoliberalen Vision. Brown theoretisiert deren unbeabsichtigte Förderung durch die neoliberale Vernunft, von ihrem Angriff auf den Wert der Gesellschaft und ihrem Fetisch der individuellen Freiheit bis hin zu ihrer Legitimation der Ungleichheit. Sie argumentiert, dass vor allem die Verschärfung des Nihilismus durch den Neoliberalismus in Verbindung mit der unbeabsichtigten Verwundung der weißen männlichen Vorherrschaft einen apokalyptischen Populismus hervorbringt, der eher bereit ist, die Welt zu zerstören, als eine Zukunft zu ertragen, in der diese Vorherrschaft verschwindet.