Bewertung:

Dr. B. Alan Wallaces Buch „Meditationen eines buddhistischen Skeptikers“ befasst sich mit der Schnittstelle zwischen Buddhismus und Wissenschaft und fördert eine skeptische Untersuchung beider Bereiche. Rezensionen heben seine klaren Erklärungen der buddhistischen Philosophie und die Anwendung des „radikalen Empirismus“ hervor, um materialistische Ansichten in Frage zu stellen. Kritiker bemängeln jedoch, dass sein Skeptizismus selektiv angewandt wird und die buddhistischen Lehren dem wissenschaftlichen Materialismus vorgezogen werden, was zu vermeintlichen Verzerrungen und einem Mangel an rigoroser Auseinandersetzung mit zeitgenössischen wissenschaftlichen Theorien führt.
Vorteile:⬤ Klare Erklärungen zur buddhistischen Philosophie und ihrer Bedeutung für das moderne Denken.
⬤ Bietet eine einzigartige Perspektive auf den „radikalen Empirismus“, der im Gegensatz zum traditionellen Materialismus steht.
⬤ Beschäftigt sich intensiv mit dem tibetischen Buddhismus und gibt Einblicke in die Meditationspraxis.
⬤ Viele Rezensenten fanden es anregend und gut geschrieben.
⬤ Spricht ein breites Publikum an, nicht nur Buddhisten, und ermutigt zu Aufgeschlossenheit.
⬤ Der Skeptizismus des Autors neigt dazu, buddhistische Ansichten zu bevorzugen und gleichzeitig den wissenschaftlichen Materialismus zu kritisieren, was zu einer vermeintlichen Voreingenommenheit führt.
⬤ Das Buch ist dicht und erfordert zum besseren Verständnis möglicherweise Vorkenntnisse des Buddhismus.
⬤ Kritiker bemängeln einen Mangel an rigoroser Auseinandersetzung mit zeitgenössischen wissenschaftlichen Theorien und Konzepten.
⬤ Einige Rezensenten fanden, dass die Argumente eher an Apologetik als an objektive Wissenschaft erinnerten.
⬤ Der Ansatz des Buches könnte von einigen Lesern als antiwissenschaftlich angesehen werden.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Meditations of a Buddhist Skeptic: A Manifesto for the Mind Sciences and Contemplative Practice
Ein radikaler Ansatz zum Studium des Geistes.
Der renommierte buddhistische Philosoph B. Alan Wallace bekräftigt die Kraft von Shamatha und Vipashyana, traditionellen buddhistischen Meditationen, um die Rolle des Geistes in der natürlichen Welt zu klären. Indem er tiefgreifende Fragen über die menschliche Natur, den freien Willen und Erfahrung versus Dogma aufwirft, stellt Wallace die Behauptung in Frage, dass das Bewusstsein nichts weiter als eine auftauchende Eigenschaft des Gehirns ist, die wenig mit universellen Ereignissen zu tun hat. Vielmehr behauptet er, dass der Beobachter für die Messung von Quantensystemen unerlässlich ist und dass mentale Phänomene (wie auch immer sie konzipiert sind) die Gehirnfunktion und das Verhalten beeinflussen.
Wallace begibt sich auf eine zweiteilige Mission: die menschliche Natur wiederherzustellen und sie zu transzendieren. Zunächst erläutert er den Wert des Skeptizismus im Buddhismus und in der Wissenschaft sowie die Schwierigkeit, ihre erfahrungsbasierten Untersuchungsmethoden zu vereinen. Wallace zeigt aber auch, dass buddhistische Ansichten über die menschliche Natur und die Möglichkeit des freien Willens uns von den metaphysischen Zwängen des wissenschaftlichen Materialismus befreien. Anschließend untersucht er den von William James inspirierten radikalen Empirismus und wendet ihn auf die vier Schulen der indisch-buddhistischen Philosophie und die Schule der Großen Vollkommenheit des tibetischen Buddhismus an.
Da der Buddhismus mit der Behauptung beginnt, dass Unwissenheit die Wurzel allen Leidens ist und dass der Weg zur Freiheit durch Wissen erreicht wird, kann die buddhistische Praxis als eine Entwicklung vom Agnostizismus (Nichtwissen) zum Gnostizismus (Wissen) betrachtet werden, die durch die Aufrechterhaltung einer außergewöhnlichen geistigen Gesundheit, Achtsamkeit und Introspektion erreicht wird. Wallace erörtert diese Themen im Detail und zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen wissenschaftlichem und buddhistischem Verständnis auf. Er schließt mit einer Erläuterung von Shamatha und Vipashyana und ihrem Potenzial, die volle Natur, die Ursprünge und das Potenzial des Bewusstseins zu erkennen.