Bewertung:

Das Buch „Die Wilde Jagd“ von Claude Lecouteux erforscht die europäische Mythologie, insbesondere den Volksglauben um die Wilde Jagd und seine verschiedenen Interpretationen. Es ist gut recherchiert und bietet wertvolle Einblicke in die heidnischen Legenden und ihre Wandlungen im Laufe der Geschichte. Während einige Leser das Buch als fesselnde Lektüre lobten, die an uralte Traditionen anknüpft, fanden andere, es wiederhole sich und es fehle eine klare These.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und informativ
⬤ Interessante Erforschung der Folklore
⬤ Verbessert das Verständnis der europäischen Mythologie
⬤ Interessant für alle, die sich für nekromantische Praktiken interessieren
⬤ Für ein englischsprachiges Publikum zugänglich
⬤ Einzigartige Perspektiven auf heidnische Traditionen.
⬤ Einige Leser empfanden es als repetitiv
⬤ es fehlt eine zusammenhängende These
⬤ es wurden einige Übersetzungsfehler erwähnt
⬤ man hatte den Eindruck, dass es sowohl Merkmale des folkloristischen Erzählens als auch des akademischen Schreibens aufweist, ohne in einem von beiden zu brillieren
⬤ physische Qualitätsprobleme mit Bindung und Seiten.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Phantom Armies of the Night: The Wild Hunt and the Ghostly Processions of the Undead
Eine Erkundung der vielen Formen des alten Mythos der Wilden Jagd und seines Einflusses im heidnischen und frühchristlichen Europa.
- Erzählt von den unzähligen Variationen dieser Legende, vom verfluchten Jäger und König Herla bis hin zu Phantomheeren und riesigen Prozessionen von Sündern und Dämonen.
- Erklärt, wie dieser Glaube ein integraler Bestandteil der heidnischen Weltanschauung war und daher von der Kirche zur Verbreitung der christlichen Lehre genutzt wurde.
- Zeigt auf, wie die Geheimgesellschaften des mittelalterlichen Europas diese Geisterprozessionen für Seelenreisen und Prophezeiungen des bevorstehenden Todes nachstellten.
Einst gab es im mittelalterlichen Europa ein Phänomen, das immer wieder Anlass zu lokalen Überlieferungen gab: In den langen Winternächten hörte man draußen eine seltsame und unbekannte Schar über das Land oder durch die Luft ziehen. Wer auf offenem Feld oder in den Tiefen der Wälder überrascht wurde, sah eine bizarre Prozession von Dämonen, Riesen, Hunden, Damen der Nacht, Soldaten und Rittern, von denen einige blutverschmiert waren und andere ihre Köpfe unter dem Arm trugen. Dies war die Wilde oder Höllenjagd, das Heer der Verdammten, die Geisterarmee der Nacht - ein Thema, das Dichter, Schriftsteller und Maler bis heute inspiriert. Dieser heidnische Glaube, der Jahrtausende älter ist als das Christentum, wurde von der Kirche genutzt, um ihre Lehre zu verbreiten: Die Gestaltenwandler und Riesen der heidnischen nächtlichen Prozessionen wurden zu Sündern, die von Dämonen angeführt wurden, die nach unachtsamen Seelen suchten, um sie ihrem Gefolge hinzuzufügen. Ob Mythos oder Legende, es handelt sich um einen Glauben, der in Europa, insbesondere in den keltischen und skandinavischen Ländern, tief verwurzelt ist.
Claude Lecouteux ist der erste Wissenschaftler, der diesen Mythos in all seinen unzähligen Formen untersucht. Er entfernt den christlichen Anstrich und zeigt, dass die Wilde Jagd ein integraler Bestandteil der heidnischen Weltanschauung und der Struktur ihrer Gesellschaften war. Darüber hinaus untersucht er, wie die Geheimgesellschaften des mittelalterlichen Europas diese Geisterprozessionen in kultischen Ritualen nachstellten, die in Maskeraden und karnevalsähnlichen Umzügen gipfelten, die oft mit astralen Doppelgängern, Visionen des Jenseits, dem Glauben an mehrere Seelen und Prophezeiungen des bevorstehenden Todes verbunden waren. Er zeigt auf, wie die nahezu unendlichen Variationen dieses Mythos eine immer noch lebendige, sich entwickelnde Tradition darstellen, die uns einen Einblick in die Welt gibt, in der unsere Vorfahren lebten.