
Psychoanalytic Politics, Second Edition, with a New Preface: Jacques Lacan and Freud's French Revolution
Eine aktualisierte Ausgabe des bahnbrechenden Buches, das untersucht, warum das Interesse an der Psychoanalyse in Frankreich nach 1968 explodierte und was dies über Kultur und Therapie aussagt.
Unter den westlichen Ländern ist Frankreich vielleicht dasjenige, das sich am längsten gegen Freud gewehrt hat. Doch in den späten 1960er Jahren wurde Frankreich von der Begeisterung für den Freudianismus ergriffen. Am Ende dieses Jahrzehnts gab es in Frankreich nicht nur eine psychoanalytische Bewegung, sondern auch eine weit verbreitete und tief verwurzelte psychoanalytische Kultur. Im Mittelpunkt dieser Entwicklung stand Jacques Lacans Rekonstruktion der Freud'schen Theorie, eine Neuerfindung der Psychoanalyse, die in der französischen Kultur nach den Aufständen von 1968 Anklang fand. In Psychoanalytic Politics, der zweiten Auflage ihres bahnbrechenden Werks, erzählt Sherry Turkle die faszinierende Geschichte Lacans und warum sein Werk die französische Psyche so tiefgreifend beeinflusst hat.
Während in den Vereinigten Staaten die Psychoanalyse mit einem im Wesentlichen konservativen medizinischen Establishment identifiziert wird, wurde die französische Wiederentdeckung Freuds in dramatischer Weise mit den radikalsten Elementen des französischen philosophischen und politischen Lebens in Verbindung gebracht. In diesem Buch liefert Turkle einen Bericht aus erster Hand über die psychoanalytische Kultur, die sich in Frankreich entwickelte - als ein politisierter, gallizisierter und poetisierter Freudianismus, der stark vom Werk Jacques Lacans geprägt ist. Als klarste englischsprachige Einführung in Lacans Lehre untersucht Psychoanalytic Politics, wie Kulturen sich Theorien des Geistes aneignen und wie Ideen mit Individuen in Verbindung gebracht werden. Das letzte Kapitel des Buches bietet eine faszinierende Darstellung der letzten Lebensjahre Lacans - die Intrigen und Machtkämpfe, die zum Zusammenbruch der von ihm gegründeten Freudschen Schule führten, und die Ereignisse, die sich in den Jahren nach seinem Tod im Jahr 1981 abspielten.
Diese Ausgabe enthält ein neues Vorwort des Autors, in dem er über die Ursprünge des Buches und seine Bedeutung für die heutige Zeit reflektiert: eine Zeit, in der die Integration von Denken und Fühlen, Politik und Selbstuntersuchung so dringend ist wie eh und je.