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Shame: Developmental, Cultural, and Clinical Realms
Die "Scham", die erst spät in die psychoanalytische Theorie aufgenommen wurde, ist das Ergebnis einer Disjunktion zwischen dem Ich und dem Ich-Ideal. Es handelt sich um eine komplexe psychosoziale Erfahrung, die aus einer schmerzhaften Entblößung der eigenen verletzlichen Aspekte, einem Bruch der Selbstkontinuität und einem Gefühl der Isolation besteht.
Die Figur-Grund-Harmonie des "going-on-being" ist gestört, und der Einzelne fühlt sich allein und von anderen beobachtet. Die Scham drängt dazu, sich zu verstecken, und verstärkt so die Erfahrung der Isolation. In dem Bestreben, das Einfühlungsvermögen und die therapeutischen Fähigkeiten von Klinikern in diesem Bereich zu verbessern, erörtern in diesem Buch zehn renommierte Analytiker die Scham aus verschiedenen Perspektiven.
Dazu gehören ihr entwicklungsbedingtes Substrat, ihre Wechselfälle während der Adoleszenz und ihre Manifestationen im Verlauf des Alterns und der Gebrechlichkeit. Die Autoren erörtern Scham aus einer kulturübergreifenden Perspektive und stellen fest, wie das von Scham getriebene Streben nach Macht und Ruhm bösartig und gesellschaftlich destruktiv werden kann.
Sie befassen sich auch mit Schamlosigkeit, der Verbindung zwischen Scham und Faulheit und der Scham, die der Unfähigkeit, sich zu entschuldigen, zugrunde liegt. Sie widmen ihre Aufmerksamkeit der Scham in der Übertragungs-Gegenübertragungs-Achse und heben die technischen Herausforderungen im Umgang mit Scham in klinischen Begegnungen hervor.