Bewertung:

Das Buch hat gemischte Kritiken erhalten, wobei einige Leser den Inhalt in Bezug auf Deleuze schätzen, während andere sowohl vom Inhalt als auch von der Qualität des physischen Buches enttäuscht sind.
Vorteile:Einige Leser schätzen die Auseinandersetzung mit Deleuzeschen Themen und halten Stiegler für einen interessanten Denker.
Nachteile:Viele Rezensenten kritisieren den Inhalt, weil er sich zu sehr auf Sprache und Repräsentation und weniger auf deleuzianische Ideen konzentriert. Darüber hinaus wird die physische Qualität des Buches als mangelhaft empfunden, mit Beschwerden über billige Materialien und Druck.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Symbolic Misery, Volume 1: The Hyperindustrial Epoch
In diesem wichtigen neuen Buch untersucht der führende Kulturtheoretiker und Philosoph Bernard Stiegler die Beziehung zwischen Politik und Ästhetik in unserem heutigen hyperindustriellen Zeitalter neu.
Stiegler argumentiert, dass unsere Epoche durch die Vereinnahmung des Symbolischen durch die industrielle Technologie gekennzeichnet ist, in der die Ästhetik sowohl zum Schauplatz als auch zur Waffe in einem Wirtschaftskrieg geworden ist. Dies hat zu einer „symbolischen Misere“ geführt, in der Konditionierung an die Stelle von Erfahrung tritt. In den heutigen Kontrollgesellschaften spielen ästhetische Waffen eine wesentliche Rolle: Audiovisuelle und digitale Technologien sind zu einem Mittel geworden, um die bewussten und unbewussten Rhythmen von Körper und Seele zu kontrollieren, um die Rhythmen des Bewusstseins und des Lebens zu modulieren. Die Idee eines ästhetischen Engagements, das in der Lage wäre, eine neue gemeinschaftliche Sensibilität und eine echte ästhetische Gemeinschaft zu begründen, ist heute weitgehend zusammengebrochen. Das liegt daran, dass die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung heute vollständig der ästhetischen Konditionierung des Marketings unterworfen ist und sich daher von jeglicher Erfahrung der ästhetischen Forschung entfremdet hat. Der Teil der Bevölkerung, der weiterhin ästhetisch experimentiert, hat sich von denjenigen abgewandt, die in der Misere dieser Konditionierung leben.
Stiegler appelliert an die Kunstwelt, ein politisches Verständnis für ihre Rolle zu entwickeln. In diesem Band widmet er dem Kino besondere Aufmerksamkeit, das in dem zeitlichen Krieg, der die Ursache des symbolischen Elends ist, eine einzigartige Position einnimmt: Das Kino, das zugleich industrielle Technologie und Kunst ist, ist die ästhetische Erfahrung, die die Konditionierung auf ihrem eigenen Territorium bekämpfen kann.
Dieses höchst originelle Werk - das erste in Stieglers Reihe Symbolisches Elend - ist von besonderem Interesse für Studenten der Film-, Medien- und Kulturwissenschaften, der Literatur und der Philosophie und wird Stieglers Ruf als einer der originellsten Kulturtheoretiker unserer Zeit festigen.