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Technics and Time, 3: Cinematic Time and the Question of Malaise
In den ersten beiden Bänden von Technik und Zeit hat Bernard Stiegler Heideggers und Husserls Verhältnis zu Technik und Technologie sorgfältig durchgearbeitet. Hier, im dritten Band, wendet er sich dem prolematischen Verhältnis zur Technik zu, das er in Kants Kritik der reinen Vernunft findet, insbesondere in den beiden Versionen der Transzendentalen Deduktion.
Stiegler bezieht diese Problematik auf die „kinematische Natur“ der Zeit, die dem Kino selbst vorausgeht, aber in ihm als Exteriorisierungsprozess des Schemas durch tertiäre Retentionen und ihre Mechanismen eine Apotheose erreicht. Das Buch konzentriert sich auf die Beziehung zwischen diesen Themen und der „Kulturindustrie“ - wie sie von Adorno und Horkheimer definiert wurde -, die die Bildungsinstitutionen verdrängt hat, von denen echte kulturelle Teilhabe abhängt.
Diese Verdrängung, so Stiegler, hat zu einem Unwohlsein geführt, unter dem die heutige globale Kultur leidet. Das Ergebnis ist potenziell katastrophal.