Bewertung:

Die Rezensionen heben David Bentley Harts Auseinandersetzung mit der christlichen Tradition, der theologischen Erneuerung und der Kritik am Traditionalismus hervor und betonen die Notwendigkeit eines zukunftsorientierten Glaubens. Während viele das Buch für seine zum Nachdenken anregenden Einsichten und seine wortgewandte Prosa loben, finden einige es aufgrund seiner Komplexität und dichten Sprache schwierig, sich damit auseinanderzusetzen.
Vorteile:⬤ Harts einfallsreiche und kritische Stimme zur christlichen Theologie wird gelobt.
⬤ Das Buch wird als bedeutender Beitrag zu Gesprächen über Tradition und Glauben angesehen.
⬤ Viele Rezensenten finden den Inhalt tief bewegend und hilfreich für das Verständnis christlicher Herausforderungen.
⬤ Der Schreibstil wird als anmutig und schön beschrieben.
⬤ Es regt die Leser an, über die Dynamik der Tradition in Bezug auf die apokalyptische Hoffnung nachzudenken.
⬤ Manche Leser haben Schwierigkeiten mit der dichten und subtilen Argumentation, die sich manchmal verworren anfühlt.
⬤ Es kann ein erhebliches Hintergrundwissen erfordern, was den Zugang für manche erschwert.
⬤ Einige Kritiker äußern sich frustriert über Harts Fokus auf Universalismus und seine Kritik an traditionellen Interpretationen.
⬤ Das Buch kann als langweilig und nur für diejenigen relevant erscheinen, die sich intensiv mit theologischen Diskussionen beschäftigen.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
Tradition and Apocalypse: An Essay on the Future of Christian Belief
In den zweitausend Jahren, die seit der Zeit Christi vergangen sind, waren die Christen in ihrem Glauben ebenso gespalten wie vereint, ebenso zerstritten wie in Gemeinschaft. Und die Inhalte des christlichen Bekenntnisses haben sich mit erstaunlicher Energie entwickelt.
Wie können sich Gläubige auf einen Glauben und eine Praxis berufen, die über die Jahrhunderte hinweg überliefert wurden, und gleichzeitig die realen historischen Gegebenheiten anerkennen, die sowohl diese Lehren als auch diese Spaltungen geprägt haben? In diesem sorgfältig argumentierten Essay kritisiert David Bentley Hart das Konzept der Tradition, das im christlichen Denken vorherrschend geworden ist, als grundlegend inkohärent. Er legt eine überzeugende neue Erklärung der christlichen Tradition vor, die dem Wesen des Christentums nicht nur als „geoffenbartes“ Glaubensbekenntnis, das in historischen Ereignissen verkörpert ist, sondern als „apokalyptische“ Offenbarung einer Geschichte, die weitgehend mit der ewigen Wahrheit, die sie angeblich offenbart, identisch ist, gerecht wird.
Hart zeigt, dass die christliche Tradition nicht nur durch die Bewahrung der Vergangenheit, sondern vor allem durch ihre Vorwegnahme der Zukunft aufrechterhalten wird. Er bietet eine überzeugende Darstellung einer lebendigen Tradition, die durch die apokalyptische Erwartung zusammengehalten wird - die versprochene Umwandlung aller Dinge in Gott.