Bewertung:

Treibgut von Erich Maria Remarque ist ein zum Nachdenken anregender Roman, der in den gefährlichen Zeiten der Flüchtlingskrise vor dem Zweiten Weltkrieg spielt. Er schildert die Kämpfe und die Würde der Vertriebenen, die auf der Suche nach Sicherheit und Akzeptanz feindliche Grenzen überwinden müssen. Die Erzählung reflektiert aktuelle humanitäre Fragen und zieht Parallelen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Während einige Leser die Tiefe und Relevanz des Romans loben, sind andere der Meinung, dass es ihm an Handlung mangelt und er sich wiederholen kann.
Vorteile:Der Roman wird für seinen schönen Schreibstil, seine emotionale Tiefe und die Darstellung der menschlichen Situation gelobt. Die Leser schätzen Remarques einfühlsame Charakterentwicklung und die Relevanz der Themen für die Gegenwart. Viele beschreiben es als eine zeitlose Geschichte, die einen Einblick in die Erfahrungen von Flüchtlingen und die Unmenschlichkeit der Menschen untereinander gibt.
Nachteile:Einige Rezensenten kritisieren das Tempo und den vermeintlichen Mangel an Handlung und führen an, dass es sich eher wie ein mäandernder Bericht anfühlt, als eine fesselnde Handlung. Einige Leser erwähnen auch, dass das Buch im Vergleich zu Remarques anderen Werken weniger beeindruckend ist, da es mit unnötigen Details und sich wiederholenden Charaktereigenschaften aufgefüllt ist.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Flotsam
Von dem beliebten Autor von „Ruhe an der Westfront“ ist „Treibgut“ ein erschreckendes Porträt von Europa, als der Schatten der Nazis über den Kontinent fällt.
Politische Dissidenten, Juden, Medizinstudenten, Kleinkriminelle: Unter den Tausenden von Vertriebenen, die auf den ungepflasterten Straßen Europas unterwegs sind, befinden sich auch Steiner und Kern. Beide haben die Behörden verärgert, weil sie ihren zweiwöchigen Aufenthalt in der Tschechoslowakei nicht eingehalten haben. Und so müssen sie abreisen. Nicht, dass beide irgendwohin gehen könnten. Nicht im Jahr 1939. Aber wenn ein Mann von einem Wachmann an die Grenze eines Landes geführt wird, muss er es in einem anderen Land versuchen. Bis er auch aus diesem Land eskortiert wird.
Steiner und Kern leben von der Hand in den Mund, verkaufen Schnürsenkel und Sicherheitsnadeln für ein paar Pfennige und stellen fest, dass es bemerkenswerterweise immer noch Vergnügen gibt. Paris zum einen, die Liebe zum anderen. Denn inmitten der herzlosen Grausamkeit und der kaltblütigen Gesetze des Nazi-Staates gibt es immer noch Menschlichkeit und Freundlichkeit. Und es gibt eine unvergleichliche Freude, sich zu verlieben, zu überleben und seine Geschichte zu erzählen, damit sie nie vergessen wird.
Die Welt hat in Erich Maria Remarque einen großen Schriftsteller. Er ist zweifellos ein Handwerker ersten Ranges, ein Mann, der die Sprache nach seinem Willen zurechtbiegen kann. Ob er nun über Menschen oder über die unbelebte Natur schreibt, seine Handschrift ist sensibel, fest und sicher.“ -- The New York Times Book Review