Bewertung:

Das Buch „Die Augenbinde“ von Siri Hustvedt hat gemischte Kritiken erhalten. Die Leser äußerten sich unterschiedlich zu den Themen Identität, Geisteskrankheit und komplexe Charakterisierungen. Während die einen die eindringliche Prosa und die tiefe Erforschung der Gefühle lobten, kritisierten andere die mangelnde Klarheit und das abrupte Ende. Die Hauptfigur Iris steht im Mittelpunkt der miteinander verknüpften Geschichten, die eine Mischung aus düsteren Erzählungen und introspektiven Reflexionen über Verletzlichkeit und Beziehungen in einer chaotischen Welt darstellen.
Vorteile:Die Leser loben das Buch für seinen eindringlichen und atmosphärischen Schreibstil, seine emotionale Tiefe und die zum Nachdenken anregenden Themen rund um Identität, Verletzlichkeit und Beziehungen. Viele fanden die Erzählung fesselnd und schätzten ihre einzigartige Struktur, die sie mit einem postmodernen feministischen Roman verglichen. Die Entwicklung der Charaktere, insbesondere die von Iris Vegan, wird oft als komplex und nachvollziehbar hervorgehoben, wobei auch Themen wie psychische Gesundheit und Selbstfindung eine Rolle spielen.
Nachteile:Die Kritiker wiesen darauf hin, dass das Fehlen einer klaren Handlung und die abrupten Schlussfolgerungen des Buches sie verwirrt und unbefriedigt zurückließen. Einige waren der Meinung, dass die Geschichte keinen angemessenen Abschluss bietet und dass der abstrakte Stil Leser, die eine traditionellere Erzählung suchen, abschrecken könnte. Darüber hinaus hatten einige Leser Schwierigkeiten, sich mit der Protagonistin zu identifizieren und beschrieben sie als schwierig, sich in sie einzufühlen, was zu einem Gefühl der emotionalen Distanz zur Geschichte führte.
(basierend auf 31 Leserbewertungen)
Blindfold
Iris Vegan, eine allein und verarmt in New York lebende Doktorandin, begegnet vier starken Charakteren, die sie faszinieren und auf unterschiedliche Weise unterwerfen: einem undurchschaubaren urbanen Einsiedler, der sie beauftragt, die Besitztümer einer ermordeten Frau aufzuzeichnen; einem Fotografen, dessen unheimliches Porträt von Iris ein Eigenleben entwickelt; einer alten Frau im Krankenhaus, die versucht, einen Rest der kranken Iris für sich zu beanspruchen; und einem Professor, mit dem sie eine Affäre hat.
Eine Erkundung der weiblichen Identität in einer Zeit, in der die alten Definitionen - als Tochter/Ehefrau/Mutter eines Mannes - nicht mehr gelten, angeheizt durch Erotik und ein Gefühl der Bedrohung.