Bewertung:

Die Rezensionen der Nutzer sind gemischt: In einer wird der aufschlussreiche Kommentar des Buches zur Filmkritik und zur Entwicklung der Branche hervorgehoben, in einer anderen wird die Enttäuschung darüber geäußert, ein gebrauchtes Buch erhalten zu haben, das als neu beworben wurde, und in einer dritten wird einfach nur Zufriedenheit mit dem Kauf geäußert.
Vorteile:Das Buch bietet aufschlussreiche Analysen und humorvolle Kommentare zur Filmkritik und reflektiert einen bedeutenden Zeitraum der amerikanischen Filmgeschichte (1975-1995). Es wird all jenen empfohlen, die an einem Verständnis der Komplexität des Films als Kunst und Geschäft interessiert sind.
Nachteile:Eine Rezension weist auf ein Problem mit dem Zustand des Buches hin, das als neu beworben wurde, aber gebraucht und mit Mängeln ankam.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Making Meaning: Inference and Rhetoric in the Interpretation of Cinema
David Bordwells neues Buch ist gleichzeitig eine Geschichte der Filmkritik, eine Analyse der Art und Weise, wie Kritiker Filme interpretieren, und ein Vorschlag für ein alternatives Programm für Filmstudien.
Es ist eine Anatomie der Filmkritik, die die Agenda der Filmwissenschaft neu bestimmen soll. Als solches sollte Making Meaning ein wegweisendes Buch sein, ein Brennpunkt der Debatte, aus dem sich die zukünftige Filmwissenschaft entwickeln wird.
Bordwell stellt systematisch verschiedene Strategien zur Interpretation von Filmen und zur Herstellung von Bedeutung dar und illustriert seine Ausführungen mit einer Vielzahl von Beispielen aus der westlichen Filmkritik. Nach einem einleitenden Kapitel, das die Begriffe und den Umfang der Argumentation darlegt, zeigt Bordwell, wie kritische Institutionen die von ihnen geförderten Praktiken einschränken und eindämmen, und wie die Interpretation von Texten zu einem zentralen Anliegen der Geisteswissenschaften geworden ist. Er gibt einen klaren Überblick über die Entwicklung der Filmkritik in Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten seit dem Zweiten Weltkrieg; er analysiert diese Entwicklung anhand von zwei wichtigen Arten der Kritik, der thematisch-explikatorischen und der symptomatischen, und zeigt, dass beide Arten, die normalerweise als gegensätzlich angesehen werden, in Wirklichkeit viel gemeinsam haben.
Diese unterschiedlichen und sich sogar bekriegenden Schulen der Kritik teilen konventionelle, rhetorische und problemlösende Techniken - ein Punkt, der weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise hat, wie Kritiker ihre Kunst ausüben. Das Buch schließt mit einem Überblick über die Alternativen zur auf Interpretation basierenden Kritik und schließlich mit dem Vorschlag, dass eine historische Poetik des Kinos den fruchtbarsten Rahmen für die Filmanalyse bietet.