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Reinventing Hollywood: How 1940s Filmmakers Changed Movie Storytelling
In den 1940er Jahren änderte sich der amerikanische Film. Rückblenden wurden auf unerhörte, unvorhersehbare Weise eingesetzt.
Die Tonspuren wurden mit Voice-over-Kommentaren versehen, und die Figuren konnten aus einer Szene aussteigen, um den Zuschauer anzusprechen. Geschehnisse wurden aus der Sicht verschiedener Figuren nachgespielt, und manchmal erwiesen sich diese Versionen als falsch. Die Zuschauer tauchten nun in die Erinnerungen, Träume und Halluzinationen der Figuren ein.
In einigen Filmen gab es keine Protagonisten, in anderen standen Anti-Helden oder Psychopathen im Mittelpunkt. Frauen konnten am Rande des Wahnsinns stehen, und neurotische Helden stürzten sich in gewalttätige Auseinandersetzungen. Durch die Kombination vieler dieser Zutaten entstand ein neues Genre - der psychologische Thriller, in dem Frauen in Gefahr sind und unschuldige Zuschauer den Tod finden.
Wenn das nach dem Kino von heute klingt, dann ist es das auch. In Reinventing Hollywood untersucht David Bordwell die ganze Bandbreite und Tiefe der Trends, die sich zu Traditionen herauskristallisierten. Er zeigt, wie sehr die Christopher Nolans und Quentin Tarantinos von heute den dynamischen, gelegentlich delirierenden narrativen Experimenten der vierziger Jahre zu verdanken sind.
Anhand eingehender Analysen berühmter und nahezu unbekannter Filme, von Our Town und All About Eve bis hin zu Swell Guy und The Guilt of Janet Ames, bewertet Bordwell die einzigartigen Errungenschaften dieser Ära und ihr Vermächtnis für zukünftige Filmemacher. Reinventing Hollywood ist eine bahnbrechende Studie darüber, wie die Hollywood-Geschichte zu einer komplexeren Kunst wurde, und eine unverzichtbare Lektüre für Liebhaber des populären Kinos.