Bewertung:

David Bordwells Buch bietet eine gründliche Analyse des Hollywood-Kinos und untersucht, wie das zeitgenössische Filmschaffen klassische Stile aufgreift und abwandelt. Es erörtert die Entwicklung der Erzähl- und Bildtechniken und ist für Wissenschaftler, Studenten und Filmliebhaber gleichermaßen geeignet.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, akribisch recherchiert und bietet tiefe Einblicke in den Filmstil und das Geschichtenerzählen. Bordwells klare Argumentation macht komplexe Ideen zugänglich, und er liefert umfangreiche Beispiele aus einer Vielzahl von Filmen. Das Buch ist sowohl für Filmkritiker als auch für gelegentliche Filmliebhaber wertvoll.
Nachteile:Einige Leser könnten Bordwells Ansatz als zu analytisch empfinden oder mit seinen Standpunkten nicht einverstanden sein. Eine vorherige Vertrautheit mit seinen anderen Werken kann das Verständnis verbessern, und es könnte eine gewisse Enttäuschung über das Fehlen von visuellen Referenzen jenseits der schriftlichen Beschreibungen geben.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Way Hollywood Tells It: Story and Style in Modern Movies
Das Filmschaffen in Hollywood ist eine der Konstanten des amerikanischen Lebens, aber wie sehr hat es sich seit den glorreichen Tagen der großen Studios verändert? David Bordwell vertritt die Ansicht, dass die in der Studio-Ära geschaffenen Prinzipien des visuellen Geschichtenerzählens auch in den heutigen aufgeblähten Blockbustern noch lebendig sind.
Amerikanische Filmemacher haben eine dauerhafte Tradition geschaffen - eine, die wir ohne Scham als künstlerisch bezeichnen können und die sowohl in der Mainstream-Unterhaltung als auch im Nischenmarkt des Indie-Kinos überlebt. Bordwell zeichnet die Kontinuität dieser Tradition in einem breiten Spektrum von Filmen nach, die seit 1960 entstanden sind, von romantischen Komödien wie Jerry Maguire und Love Actually bis hin zu imposanteren Werken wie A Beautiful Mind.
Er stützt sich dabei auch auf Aussagen von Autoren, Regisseuren und Cuttern, die sich der Anwendung bewährter Prinzipien der Handlung und des visuellen Stils sehr bewusst sind. Innerhalb der Grenzen des "klassischen" Ansatzes kann Innovation gedeihen. Bordwell untersucht, wie einfallsreiche Filmemacher die Prämissen des Systems in Filmen wie JFK, Memento und Magnolia durchbrochen haben.
Er erörtert generationsbedingte, technologische und wirtschaftliche Faktoren, die zu Stabilität und Wandel im Hollywood-Kino führen, und enthält genaue Analysen ausgewählter Aufnahmen und Sequenzen. Das Buch spannt einen Bogen über vier Jahrzehnte und beleuchtet Klassiker wie American Graffiti und Der Pate ebenso wie aktuelle Erfolge wie Der Herr der Ringe: Die zwei Türme bietet dieses Buch eine lebendige und fesselnde Interpretation der Art und Weise, wie Hollywood-Filmemacher eine kraftvolle, einfallsreiche Tradition des filmischen Geschichtenerzählens geschaffen haben, die das Publikum auf der ganzen Welt immer noch begeistert.