Bewertung:

Die Kritiken zu „Der Obstdieb“ von Peter Handke sind geteilter Meinung, was den literarischen Wert des Buches angeht. Während die einen seine poetischen und eindringlichen Qualitäten loben, finden andere es langweilig und substanzlos. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Reise eines Mannes, der einer jungen Frau durch Nordfrankreich folgt, wobei die Themen Beobachtung und die Schönheit des Augenblicks im Vordergrund stehen und nicht der traditionelle Handlungsverlauf.
Vorteile:⬤ Schöne Sprache und Bilder, die tiefe emotionale Reaktionen hervorrufen.
⬤ Der Roman wird mit einem Gemälde verglichen, was Handkes poetischen Stil unterstreicht.
⬤ Er bietet ein einzigartiges und eindringliches Leseerlebnis, das den Leser ermutigt, die Feinheiten des Lebens wahrzunehmen.
⬤ Winstons Übersetzung fängt das Wesen von Handkes Originalwerk wirkungsvoll ein.
⬤ Das Tempo ist langsam und mäandernd, was manche Leser als langweilig empfinden.
⬤ Der Geschichte fehlt eine klare Richtung oder ein klares Ziel, was einige Rezensenten verwirrt.
⬤ Sie erinnert manche Leser an andere langatmige, introspektive Werke, was zu Vergleichen führt, die die Unzulänglichkeiten hervorheben.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Fruit Thief: Or, One-Way Journey Into the Interior: A Novel
Ein großer neuer Roman des Nobelpreisträgers Peter Handke - eines seiner originellsten und schillerndsten Werke
An einem Sommertag unter blauem Himmel wird ein Mann von einer Biene in den Fuß gestochen. "Der Stich signalisierte, dass es an der Zeit war, aufzubrechen, sich auf den Weg zu machen. Ab mit dir. Die Stunde des Aufbruchs ist gekommen." Der Mann steigt in einen Zug nach Paris, durchquert die Stadt mit der Mtro, steigt dann in einen anderen Zug und steigt in einer kleinen Stadt in der Ebene im Norden aus. Er ist auf der Suche nach einer jungen Frau, die er die Obstdiebin nennt und die sich wie er auf den Weg zum Vexin-Plateau gemacht hat. Was folgt, ist eine lebendige, aber traumhafte Erkundung der physischen und affektiven Topografie, die den Weg der Obstdiebin durch das französische Binnenland beschreibt: entlang von Flüssen und durch Schluchten, neben Autobahnen und in einem Versteck unter der Treppe eines leeren Hotels. Zufällige Begegnungen - mit einem Mann, der auf der Suche nach seiner verlorenen Katze durch das Unterholz krabbelt, und mit einem Lieferjungen, der seinen Roller stehen lässt, um für einen Tag zum Mitreisenden zu werden - sind wie viele Würfelwürfe, von denen jeder neue Facetten dieses mysteriösen Individuums in der Art eines kubistischen Porträts freilegt.
In Prosa von unübertroffener Präzision, die von Krishna Winston klar ins Englische übertragen wurde, erhebt Der Obstdieb das Terrain des alltäglichen Lebens zum Epos und stellt die Mikrogeographie eines Individuums in den Mittelpunkt eines Buches wie nur wenige andere. Dies ist eine der bedeutendsten und originellsten Leistungen des Nobelpreisträgers Peter Handke.