Bewertung:

Das Buch _A Moment of True Feeling_ untersucht den Kampf des Protagonisten Gregor Keuschnig mit der Auflösung von Sinn und einem existenziellen Trauma. Es taucht in die Komplexität einer scheinbar unstrukturierten Erzählung ein und schildert den Geisteszustand des Protagonisten und seine Suche nach Sinn in einer zunehmend chaotischen Welt. Die Novelle reflektiert zeitgenössische gesellschaftliche Themen und regt zur Selbstreflexion an, auch wenn sie vielleicht nicht diejenigen anspricht, die eine traditionelle Geschichte suchen.
Vorteile:Die Novelle bietet eine aufschlussreiche Erkundung des menschlichen Geistes, insbesondere durch die Auseinandersetzung mit existenziellen und psychischen Themen. Der postmoderne Stil und der nachdenkliche Charakter der Novelle fesseln die Leser und bieten eine einzigartige Perspektive auf das tägliche Leben. Darüber hinaus wird der Text als zugänglicher und fesselnder beschrieben als andere postmoderne Werke, wie z. B. die von Beckett.
Nachteile:Leser, die auf der Suche nach einer konventionellen Handlung sind, könnten das Buch unbefriedigend finden, da es keine traditionelle Erzählstruktur aufweist. Die Fokussierung auf existenzielle Themen könnte für manche schwerwiegend sein, und die Darstellung des Geisteszustands des Protagonisten könnte für die Leser unangenehm oder herausfordernd sein.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
A Moment of True Feeling
Zu Beginn von Peter Handkes Roman „Ein Moment des wahren Gefühls“ erwacht Gregor Keuschnig aus einem Alptraum, in dem er einen Mord begangen hat, und verkündet: „Von heute an werde ich ein Doppelleben führen.
Das Doppelleben findet jedoch nur in Keuschnigs Kopf statt; sein Alltag als Pressesprecher der österreichischen Botschaft in Paris geht weiter wie bisher: Routinearbeiten, Spaziergänge durch die Stadt, vergebliche Intimitäten mit seiner Familie und seiner Geliebten. Doch Keuschnig merkt von all dem nichts, er simuliert lediglich seine frühere Identität, während er nach einer höheren Bedeutung sucht, einem mystischen Moment wahrer Empfindung, der ihn von dem befreien kann, was der Roman die schreckliche Normalität des Lebens nennt. In der Überzeugung, dass sich ihm der Sinn des Lebens erst offenbaren wird, wenn es zu spät ist, sucht er überall nach Vorzeichen.
Keuschnigs Suche führt ihn durch ganz Paris. Auf Schritt und Tritt verweben sich seine Gefühle mit der genauen Beobachtung der Straßen, Gebäude, Cafés, Parks und des Himmels. Es ist eine intime und eindrucksvolle Reise in eine Stadt, die gleichzeitig unterstützend und vertraut, fremd und provokativ ist.