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The Russo-Ukrainian War: The Return of History
Trotz wiederholter Warnungen aus dem Weißen Haus schockierte der Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 die Welt. Warum hat Putin den Krieg begonnen - und warum hat er sich in bisher unvorstellbarer Weise entwickelt? Die Ukrainer haben sich gegen eine überlegene Armee gewehrt; der Westen hat sich geeinigt, während Russland zunehmend isoliert wird.
Serhii Plokhy, ein führender Historiker der Ukraine und des Kalten Krieges, bietet eine umfassende Darstellung dieses Konflikts, seiner Ursprünge, seines Verlaufs und der bereits erkennbaren und möglichen künftigen Folgen. Obwohl der gegenwärtige Krieg acht Jahre vor dem Generalangriff begann - am 27. Februar 2014, als russische Streitkräfte das Parlamentsgebäude auf der Krim in ihre Gewalt brachten -, lassen sich die Wurzeln dieses Konflikts sogar noch früher zurückverfolgen, nämlich bis zu den postsowjetischen Spannungen und dem Zusammenbruch des Imperiums im 19. und 20. Mit einem breiten historischen Kontext und einer Untersuchung der Ideen und Kulturen der Ukraine und Russlands sowie der nationalen und internationalen Politik zeigt Plokhy, dass dieser neue Kalte Krieg zwar nicht unvermeidlich, aber vorhersehbar war.
Die Ukraine, so Plokhy, ist für Russlands Selbstverständnis von zentraler Bedeutung geblieben, auch wenn die Ukrainer einen radikal anderen Weg eingeschlagen haben. In einem neuen internationalen Umfeld, das durch die Verbreitung von Atomwaffen, den Zerfall der internationalen Ordnung nach dem Kalten Krieg und das Wiederaufleben des populistischen Nationalismus bestimmt wird, ist die Ukraine heute mehr denn je die brisanteste Bruchlinie zwischen autoritärem Regime und demokratischem Europa.