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Nuclear Folly: A History of the Cuban Missile Crisis
Fast dreißig Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges kündigen die Staats- und Regierungschefs der Welt Abrüstungsverträge auf, bauen ihre Atomwaffenarsenale aus und drohen mit Atomschlägen. Um dieses neue Atomzeitalter zu überleben, müssen wir die Lehren aus dem gefährlichsten Moment des Kalten Krieges ziehen: der Kuba-Krise.
Serhii Plokhy's Nuclear Folly bietet eine internationale Perspektive auf die Krise, indem er die quälende Entscheidungsfindung nachzeichnet, die zu dieser Krise führte und sie dann löste, an der John Kennedy und seine Berater, Nikita Chruschtschow und Fidel Castro, sowie ihre Befehlshaber vor Ort beteiligt waren. In atemberaubender Detailtreue schildert Plokhy anschaulich, wie der junge JFK vom gerissenen Chruschtschow ausgetrickst wurde; wie der hitzköpfige Castro bereit war, sich der UdSSR zu widersetzen, und drohte, sich mit China zu verbünden; wie die sowjetischen Truppen vor Ort in der tropischen Hitze das Dschungelgrün rodeten und verzweifelt versuchten, die Atomanlagen auf Kuba zu verbergen, die jedoch von U-2-Spionageflugzeugen leicht entdeckt wurden; und wie die haarsträubenden Beinahezusammenstöße auf See ein sowjetisches Atom-U-Boot beinahe zum Abschuss seiner Waffen veranlassten.
Die Amerikaner und die Sowjets schätzten sich oft gegenseitig falsch ein, operierten mit falschen Informationen und kamen einer nuklearen Katastrophe gefährlich nahe. Trotz dieser Fehler wurde ein Atomkrieg letztlich aus einem zentralen Grund vermieden: aus Angst und aus der Erkenntnis, dass jede Eskalation sowohl auf sowjetischer als auch auf amerikanischer Seite zur gegenseitigen Vernichtung führen würde.
Plokhy stützt sich auf eine Reihe sowjetischer Archivquellen, darunter ehemals geheime KGB-Dokumente sowie Tonbänder des Weißen Hauses, und veranschaulicht auf meisterhafte Weise die Dramatik und die Angst jener angespannten Tage und bietet uns eine Möglichkeit, uns mit den Problemen unserer Gegenwart auseinanderzusetzen.