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Derrida, an Egyptian: On the Problem of the Jewish Pyramid
Kurz vor seinem Tod im Jahr 2004 äußerte Jacques Derrida zwei paradoxe Überzeugungen: Er war sich sicher, dass er noch am Tag seines Todes vergessen werden würde, und gleichzeitig sicher, dass etwas von seinem Werk im kulturellen Gedächtnis überleben würde. Dieser Text von Peter Sloterdijk - einer der wichtigsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Philosophie - leistet einen eigenen Beitrag zur Bewahrung und Weiterführung von Derridas einzigartigem und kraftvollem Werk.
In diesem kurzen, aber erhellenden Text bietet Sloterdijk eine Reihe von Rekontextualisierungen von Derridas Werk an, indem er die Verbindungen zwischen Derrida und sieben bedeutenden Denkern untersucht, darunter Hegel, Freud und Thomas Mann. Das Leitmotiv dieser Untersuchung ist die Rolle, die Ägypten und die ägyptische Pyramide in der philosophischen Vorstellungskraft des Westens spielen, vom Exodus des Moses und der Juden bis hin zur Konzeptualisierung der Pyramide als Archetyp der schwerfälligen Objekte, die vom Geist auf seiner Rückkehr zu sich selbst nicht mitgenommen werden können.
Ägyptisch" ist der Begriff für alle Konstruktionen, die der Dekonstruktion unterworfen werden können - mit Ausnahme der Pyramide, jenes ägyptischsten aller Bauwerke, das für alle Zeiten unerschütterlich an seinem Platz steht, weil seine Form der unzerlegbare Rest einer Konstruktion ist, die so gebaut ist, dass sie nach ihrem eigenen Zusammenbruch so aussehen würde.