Bewertung:

Das Buch ist ein autobiografischer Roman, der die Erfahrungen des schwulen Lebens von den 1960er Jahren bis zur AIDS-Krise beleuchtet und dabei Liebe, Verlust und Befreiung unverfälscht und hautnah schildert. Dabei spiegelt er tiefgreifende historische und persönliche Themen wider und zeichnet sich durch eine geschickte Schreibweise und emotionale Tiefe aus, obwohl einige Leser die Erzählung als langatmig und mäandernd empfinden.
Vorteile:⬤ Schöner und ergreifender Schreibstil, der die Leser in die schwule Erfahrung eintauchen lässt.
⬤ Ehrliche und transparente Erzählung, die wichtige Themen innerhalb der schwulen Gemeinschaft aufgreift, insbesondere im Zusammenhang mit der AIDS-Krise.
⬤ Fesselnde Beziehungen zwischen den Charakteren und emotionale Tiefe, insbesondere in Bezug auf Familiendynamik und Verlust.
⬤ Eine lebendige und historische Perspektive des schwulen Lebens in den entscheidenden Jahrzehnten.
⬤ Fesselnder literarischer Stil, der starke sensorische Bilder und emotionale Reaktionen hervorruft.
⬤ Einige Leser waren der Meinung, die Erzählung sei weitschweifig, übermäßig lang und habe keine klare Handlung.
⬤ Es gibt Abschnitte, die als banal oder langweilig beschrieben werden, was zu einer Abkopplung vom emotionalen Gewicht der Geschichte führt.
⬤ Beschreibungen von Sex und Liebe wurden als kalt, flach oder akademisch empfunden, was die emotionale Wirkung einschränkte.
⬤ Der veränderte Schreibstil im Vergleich zu den vorangegangenen Büchern der Trilogie wurde als eine Abnahme der lyrischen Schönheit empfunden, was für einige weniger fesselnd war.
⬤ Das Buch könnte einigen Lesern zu selbstverliebt oder zu introspektiv erscheinen.
(basierend auf 30 Leserbewertungen)
The Farewell Symphony
Nach A Boy's Own Story (inzwischen ein Klassiker der amerikanischen Belletristik) und dem hochgelobten The Beautiful Room Is Empty (Das schöne Zimmer ist leer) ist dies der mit Spannung erwartete letzte Band von Edmund Whites bahnbrechender autobiografischer Trilogie.
Benannt nach einem Werk von Haydn, in dem die Instrumentalisten nacheinander die Bühne verlassen, bis nur noch eine einzige Geige spielt, ist dies die Geschichte eines Mannes, der die meisten seiner Freunde überlebt hat. Als sich der Todestag seines Geliebten vor sechs Monaten jährt, begibt er sich auf eine Reise der Erinnerung, die von seinem Kampf, Schriftsteller zu werden, und seiner Entdeckung, was es bedeutet, ein schwuler Mann zu sein, erzählt. Seine witzige, unterhaltsame Erzählung führt uns von den 1960er Jahren bis in die nahe Gegenwart, von stark erotischen Szenen in den Hinterzimmern der New Yorker Clubs über Episoden seltener Heiterkeit in den Pariser Salons bis zu Momenten familiärer Wahrheit im Mittleren Westen der USA. Auf dem Weg dorthin entwickelt sich aus einer atemberaubenden Vielfalt persönlicher Beziehungen - und Beinahe-Scheitern - langsam ein Bewusstsein für die transformative Kraft echter Freundschaft, von Liebe und Verlust, das in einer unauslöschlichen Erfahrung mit einem sterbenden Mann gipfelt. Und während der Fluss der Erinnerung uns durch Zeit, Raum und Gesellschaft trägt, wächst die großartig umgesetzte Geschichte eines Mannes, um eine ganze Generation zu umfassen.
Erhaben witzig und doch elegisch, voll schonungslos scharfer sozialer Beobachtung und doch durchdrungen von Weisheit und tief empfundenem Mitgefühl, ist The Farewell Symphony ein Triumph der Reflexion und ausdrucksstarken Eleganz. Es ist auch ein atemberaubendes und völlig originelles Panorama des schwulen Lebens der letzten dreißig Jahre - die krönende Leistung eines unserer besten Schriftsteller.