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The Beginnings of Modern Medicine in Iran
Über die Anfänge der modernen Medizin im Iran ist bisher nicht viel geschrieben worden. Der renommierte Wissenschaftler Willem Floor, der mehr als fünfzig Bücher über die Geschichte und Kultur des Irans geschrieben hat, schließt mit diesem Buch diese Lücke. Er beschreibt detailliert die Entwicklung der Ausbildung moderner Ärzte ab den 1850er Jahren. Und er hebt die wichtige und einflussreiche Rolle amerikanischer Ärzte hervor, die die Kultur der iranischen Krankenhausversorgung mitgestaltet und sie auch für iranische Patienten akzeptabel gemacht haben. Amerikanische Missionskrankenhäuser spielten durch die Gründung der ersten medizinischen Schule 1885 in Urumiyeh eine entscheidende Rolle. Außerdem gab es zwei weitere medizinische Ausbildungsprogramme an amerikanischen Krankenhäusern in Hamadan und Teheran. Bis 1930 waren die meisten iranischen Ärzte, die in westlicher Medizin ausgebildet wurden, entweder an der Amerikanischen Universität in Beirut, an medizinischen Schulen, die an amerikanische Missionskrankenhäuser angeschlossen waren, oder in Europa ausgebildet worden.
1915 gründeten amerikanische Ärzte auch die erste Schule für die Ausbildung von Krankenschwestern. Später, im Jahr 1936, bat die iranische Regierung amerikanische Missionskrankenschwestern, die fünf staatlichen Krankenpflegeschulen zu leiten. Amerikanische und britische Ärzte waren die ersten, die ein rigoroses gynäkologisches Programm mit prä- und postnataler Betreuung einführten, einschließlich Babykliniken, um die hohe Kindersterblichkeitsrate im Iran zu bekämpfen. Dieses Modell wurde später von allen iranischen Krankenhäusern übernommen. Amerikanische Ärzte führten auch den Röntgenapparat, das Krankenhauslabor und andere Techniken zur Verbesserung der medizinischen Diagnose und Behandlung ein. All dies geschah in einem Umfeld der Zusammenarbeit, der Kollegialität und der professionellen Kooperation mit ihren iranischen Kollegen durch Seminare und die Gründung von medizinischen Gesellschaften in Mashhad und Teheran.
Das letzte Kapitel befasst sich mit der Geschichte der Lepra im Iran und der Einrichtung und Funktionsweise des ersten Leprosariums in Mashhad durch amerikanische Missionsärzte in Zusammenarbeit mit der Imam Reza Shrine Foundation.
Dieses Buch lohnt sich für alle, die sich für die Entwicklung der modernen Medizin im Iran und die Rolle der Frauen im iranischen Gesundheitssystem interessieren.