Bewertung:

Das Buch von Jeffrey Burton Russell untersucht und entkräftet den Mythos einer flachen Erde im Mittelalter gründlich und argumentiert, dass die gebildeten Menschen jener Zeit überwiegend an eine kugelförmige Erde glaubten. Er kritisiert historische Darstellungen, die dieses Verständnis falsch wiedergeben, insbesondere in Bezug auf Christoph Kolumbus. Das Buch ist gut recherchiert und fesselnd und dient sowohl als Einführung in die Geschichtsschreibung als auch als Kritik an falschen Vorstellungen zu diesem Thema.
Vorteile:Gut recherchiert, fesselnd und zugänglich. Das Fachwissen des Autors über das mittelalterliche Denken verleiht ihm Glaubwürdigkeit. Der Aufbau ist klar, mit detaillierten Fußnoten und einer ausführlichen Bibliographie. Sehr empfehlenswert, um gängige Missverständnisse zu korrigieren.
Nachteile:Einige Rezensenten fanden das Buch dicht und repetitiv. Die Kritiker erwähnten kleinere sachliche Ungenauigkeiten und die mögliche Voreingenommenheit des Autors, der die Anhänger der flachen Erde unterrepräsentiert. Trotz seiner Stärken könnte das Buch aufgrund seines akademischen Charakters ein allgemeines Publikum nicht effektiv ansprechen.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Inventing the Flat Earth: Columbus and Modern Historians
Weder Christoph Kolumbus noch seine Zeitgenossen glaubten, die Erde sei flach. Dennoch hält sich diese seltsame Illusion bis heute hartnäckig, fest verankert mit Hilfe der Medien, Schulbücher, Lehrer und sogar bekannter Historiker.
Inventing the Flat Earth ist Russells Versuch, die Dinge richtig zu stellen. Er beginnt mit einer Erörterung des geografischen Wissens im Mittelalter und untersucht, was Kolumbus und seine Zeitgenossen tatsächlich glaubten, und geht dann zu einem Blick darauf über, wie der Irrtum zunächst in den 1820er und 1830er Jahren propagiert wurde und dann im späten 19. Der vielleicht faszinierendste Aspekt des Buches ist jedoch die Frage, warum wir zulassen, dass dieser Irrtum fortbesteht.
Ziehen wir es vor, in einem bequemen und vertrauten Irrtum zu verharren, anstatt uns die Mühe zu machen, die Wahrheit zu entdecken? Diese unbequeme Frage wird auf fesselnde Weise beantwortet. Die Erfindung der flachen Erde ist Jeffrey Burton Russells Versuch, die Dinge richtig zu stellen.
Er beginnt mit einer Erörterung des geografischen Wissens im Mittelalter und untersucht, was Kolumbus und seine Zeitgenossen tatsächlich glaubten, und geht dann zu einem Blick darauf über, wie der Irrtum erstmals in den 1820er und 1830er Jahren verbreitet wurde - einschließlich der Tatsache, dass die bekannten Schriftsteller Washington Irving und Antoinne-Jean Letronne zu den Verantwortlichen gehörten. Er zeigt, wie spätere Historiker diesen ursprünglichen Irrtümern folgten und wie dieser Schneeballeffekt im späten 19. Jahrhundert ungeheuerliche Ausmaße annahm, als Christen, die sich dem Darwinismus widersetzten, als ähnlich wie die Christen des Mittelalters abgestempelt wurden, die (angeblich) glaubten, die Erde sei flach.
Der vielleicht faszinierendste Aspekt des Buches ist jedoch die Frage, warum wir zulassen, dass dieser Irrtum fortbesteht. Ziehen wir es vor, in einem bequemen und vertrauten Irrtum zu verharren, anstatt die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um die Wahrheit zu entdecken? Diese unbequeme Frage wird auf fesselnde Weise beantwortet, und es wird auch erörtert, welche Auswirkungen dies auf das historische Wissen und die wissenschaftliche Ehrlichkeit hat.