Bewertung:

Das Buch von Jeffrey Burton Russell bietet einen eingehenden wissenschaftlichen Zugang zum Konzept des Himmels, wobei der Schwerpunkt auf der christlichen Theologie liegt. Viele Leserinnen und Leser lobten das Buch für seinen schönen Schreibstil und die gute Zugänglichkeit, einige empfanden es jedoch als begrenzt in seinem Umfang und Ansatz.
Vorteile:Gut recherchierte Wissenschaft, schön geschriebene und zugängliche Prosa, fesselnder und zum Nachdenken anregender Inhalt, bietet eine Brücke zwischen akademischer Theologie und populärem Verständnis und ist für alle, die sich für das Thema interessieren, sehr zu empfehlen.
Nachteile:Enger Fokus auf eine christliche Perspektive des Himmels, begrenzte Erforschung anderer religiöser Ansichten, und einige Leser fanden, dass es ihre Erwartungen an eine breitere Geschichte des Himmels nicht erfüllte.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
A History of Heaven: The Singing Silence
Jeffrey Burton Russell, der für seine historischen Darstellungen von Satan und Hölle bekannt ist, erkundet hier die hellere Seite der Ewigkeit: den Himmel. Der Autor räumt mit den Klischeebildern des Guten auf, die selbst den Himmel unerträglich erscheinen lassen können, und regt unsere Vorstellungskraft mit einer Geschichte darüber an, wie die Freude des Paradieses von Schriftstellern, Philosophen und Künstlern konzipiert wurde, für die der Himmel eine unmittelbare Realität war. Russell untersucht nicht nur die Konzepte der antiken Juden, Griechen und Römer sowie der frühen und mittelalterlichen Christen, sondern geht auch auf die intellektuellen Probleme ein, die der Himmel aufwirft: Wie "vergeht" die Zeit in der Ewigkeit? ist der Himmel ein Ort oder ein Zustand? wer ist drin und wer nicht? was geschieht mit dem Körper und der Seele zwischen Tod und Jüngstem Gericht? Russell betont, dass der beste Weg, sich dem der Logik widersprechenden Konzept eines Ortes zu nähern, der weder Raum noch Zeit einnimmt, über die Poesie und das Paradoxon sowie über die Visionen von Mystikern wie Bernard, Julian von Norwich und Eckhart führt.
Nach der Offenbarung des heiligen Johannes des Göttlichen stammt das bisher erhabenste und umfassendste Porträt des Himmels nicht von einem Theologen, sondern von einem Dichter - von Dante Alighieri in seiner Göttlichen Komödie. Russells Geschichte des Himmels gipfelt in einer lebendigen Analyse dessen, wie Dante die Herrlichkeit des Unbeschreiblichen beschreibt. Die unübertroffenen Bilder von Licht, Bewegung und Gemeinschaft, die Dante so geschickt einsetzt, um die Gegenwart Gottes zu vermitteln, haben ihre Wurzeln im jüdischen Bild des Himmels als Garten oder Hof und im griechischen Bild der Elysischen Felder.
Auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und eines umfangreichen Wissensschatzes aus der Vergangenheit betrachtet Russell die Idee des Himmels als etwas an sich Gültiges und Wichtiges - etwas, das aus der Sicht derjenigen zu verstehen ist, die an ihn glauben. Seine Sprache lässt uns in die Gedanken derer eintauchen, die den Himmel gesucht haben, und bietet reichhaltiges Material für die Kontemplation.