Bewertung:

Das Buch „Lucifer: The Devil in the Middle Ages“ von Jeffrey Burton Russell ist der dritte Band einer vierteiligen Reihe, die das Konzept des Bösen und die Figur des Teufels im Laufe der Geschichte, insbesondere im Mittelalter, untersucht. Die Rezensionen heben das Fachwissen und die gründliche Recherche des Autors über die theologische Personifizierung des Bösen hervor. Einige Rezensenten bemängeln den idealistischen Ansatz des Buches und das Versäumnis, den Glauben der Theologen mit dem der Bevölkerung zu verbinden. Insgesamt wird es als wertvoller Beitrag zur Erforschung des Bösen im historischen Kontext angesehen.
Vorteile:⬤ Autoritative und akribische Forschung über das Mittelalter.
⬤ Fesselnder Schreibstil und klare Darstellung der Ideen.
⬤ Bietet eine gründliche Untersuchung des theologischen Konzepts des Bösen.
⬤ Untersucht den Einfluss von Folklore und Kunst auf die Gestaltung des Teufelsbildes.
⬤ Gilt als unverzichtbare Quelle für Theologen und Historiker.
⬤ Fehlende Verbindung zwischen dem Glauben der Theologen und dem Volksglauben der Zeit.
⬤ Idealistische Herangehensweise an Ideen ohne ausreichenden Fokus auf die materiellen Umstände.
⬤ Kann eine Voreingenommenheit gegen die Existenz des Teufels als unabhängiges Wesen widerspiegeln.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Lucifer: The Devil in the Middle Ages
Das Böse ist ein an sich schon faszinierendes Thema. In Luzifer setzt Jeffrey Burton Russell seine fesselnde Studie über die Personifizierung des Bösen in der Gestalt des Teufels fort.
Die beiden vorangegangenen Bände dieser bemerkenswerten Tertalogie - Der Teufel und Satan - zeichnen die Geschichte des Konzepts des Teufels vergleichend nach, wie es in verschiedenen Kulturen auftauchte, und verfolgen seine Entwicklung im westlichen Denken von der alten hebräischen Religion bis zu den ersten fünf Jahrhunderten der christlichen Ära. Der vorliegende Band zeichnet die Entwicklung des Konzepts des Teufels vom fünften bis zum fünfzehnten Jahrhundert nach. Auf der Grundlage einer beeindruckenden Reihe von Quellen aus der Volksreligion, der Kunst, der Literatur und dem Drama sowie der scholastischen Philosophie, der mystischen Theologie, der Homiletik und der Hagiographie bietet Russell eine detaillierte Darstellung der christlichen Diabologie im Mittelalter.
Obwohl er sich in erster Linie auf das westliche christliche Denken konzentriert, bezieht Russell zum Vergleich auch Material über das Konzept des Teufels in der griechischen Orthodoxie während der byzantinischen Zeit sowie im muslimischen Denken ein. Russell schildert, wie es im Mittelalter eher zu einer Verfeinerung im Detail als zu einer radikalen Veränderung der diabologischen Theorie kam.
Er zeigt, dass das mittelalterliche Konzept des Teufels, das im Laufe der Jahrhunderte im Wesentlichen unverändert blieb, schließlich zu den unnachgiebigen Überzeugungen führte, die in den entsetzlichen Grausamkeiten der Hexenjagd in den Jahren 1500 und 1600 resultierten. Dieser wichtige Beitrag zur Geschichte des Mittelalters und zur Religionsgeschichte wird Gelehrte und Studenten gleichermaßen aufklären und wird jeden ansprechen, der sich mit dem Problem des Bösen in unserer Welt beschäftigt.