Bewertung:

Das Buch „Mephistopheles: The Devil in the Modern World“ von Jeffrey Burton Russell untersucht die Entwicklung des Konzepts des Teufels von der Antike bis zur Neuzeit. Das Buch bietet zwar eine aufschlussreiche und umfassende wissenschaftliche Untersuchung der Wahrnehmung des Teufels, insbesondere in Bezug auf das Christentum und die zeitgenössische Kultur, wird aber auch wegen möglicher Voreingenommenheit und Ungenauigkeiten in Bezug auf bestimmte Gruppen wie Protestanten und Satanisten kritisiert.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, informativ und fesselnd geschrieben. Die Leser schätzen das tiefe Eintauchen in die historische und kulturelle Bedeutung des Teufels sowie Russells fundiertes Wissen zu diesem Thema. Es wird als wertvoller Beitrag zum Verständnis der Entwicklung des Teufelsbildes in verschiedenen Epochen und in unterschiedlichen religiösen Kontexten angesehen.
Nachteile:Kritiker weisen auf mögliche Verzerrungen in der Sichtweise des Autors hin, insbesondere in Bezug auf den Protestantismus und den zeitgenössischen Satanismus. Einige argumentieren, das Buch verwerfe bestimmte Glaubensvorstellungen, ohne sie hinreichend zu untersuchen, und verbreite veraltete Mythen. Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich des idealistischen Ansatzes des Autors und wie dieser mit seinen Ansichten über die materielle Existenz des Teufels kollidiert. Einige Leser wiesen auf Probleme mit dem physischen Zustand des Buches und sich wiederholende Inhalte innerhalb der Reihe hin.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Mephistopheles ist der vierte und letzte Band einer von der Kritik hochgelobten Geschichte des Teufelsbegriffs.
Die Reihe stellt die umfassendste historische Studie dar, die jemals über die Figur erstellt wurde, die als die zweitberühmteste Persönlichkeit des Christentums bezeichnet wird. In den ersten drei Bänden hat Jeffrey Burton Russell die Geschichte der christlichen Diabologie bis zum Ende des Mittelalters dargestellt und gezeigt, dass sich ein gewisser Konsens über das Konzept des Teufels herausgebildet hat, auch im Detail.
Mephistopheles setzt die Geschichte von der Reformation bis in die Gegenwart fort und zeichnet die Fragmentierung der Tradition nach. Anhand von Beispielen aus Theologie, Philosophie, Kunst, Literatur und Populärkultur beschreibt er die großen Veränderungen, die die intellektuellen und kulturellen Entwicklungen der Neuzeit in unserer Vorstellung vom Teufel bewirkt haben. Anhand von Schlüsselfiguren und -bewegungen behandelt Russell den Höhepunkt des Hexenwahns in der Renaissance und der Reformation, die Auswirkungen der rationalistischen Philosophie der Aufklärung, das romantische Bild des Satans und die zynischen oder satirischen literarischen Darstellungen des Teufels im späten 19.
Er kommt zu dem Schluss, dass der Teufel heute zwar eine überholte Metapher zu sein scheint, dass aber die sehr realen Schrecken des zwanzigsten Jahrhunderts darauf hindeuten, dass ein lebendiges Symbol für das radikal Böse weiterhin notwendig ist. Mephistopheles ist ein Werk von großer Einsicht und Gelehrsamkeit und vertieft unser Verständnis der Art und Weise, wie die Menschen in den westlichen Gesellschaften mit dem Problem des Bösen umgegangen sind.