Bewertung:

Das Buch „Witchcraft in the Middle Ages“ von Jeffrey Russell ist eine wissenschaftliche Untersuchung der historischen Wahrnehmungen und Realitäten der Hexerei im Mittelalter. Während einige Leser das Buch als wertvoll für die historische Forschung erachten und Russells gründliche Analyse schätzen, kritisieren andere das Buch als politisch korrekt, unorganisiert und ohne Primärquellen. Das Buch scheint gemischte Gefühle hinsichtlich seiner akademischen Strenge und der Sichtweise des Autors auf die Hexerei hervorgerufen zu haben.
Vorteile:Das Buch wird dafür gelobt, dass es einen grundlegenden historischen Überblick über die Hexerei gibt und eine gut geschriebene Darstellung bietet, die die weitere Forschung zu diesem Thema unterstützt. Russells Werk wird als solides Nachschlagewerk für das Verständnis der Verfolgung angeblicher Hexen in der mittelalterlichen Gesellschaft anerkannt und soll populäre Missverständnisse über Hexerei widerlegen. Viele Leser erkennen die Bedeutung des Buches im Kontext akademischer Studien und des historischen Diskurses an.
Nachteile:Kritiker beschreiben das Buch als politisch korrekt, unorganisiert und voller Fachjargon, der Gelegenheitsleser abschrecken könnte. Einige Rezensenten sind der Meinung, dass Russells Interpretationen voreingenommen und nicht streng genug sind und es ihm an angemessenen Beweisen für seine Schlussfolgerungen fehlt. Andere erwähnen, das Buch sei veraltet und gehe nicht ausreichend auf die Komplexität der Hexerei im historischen Kontext ein. Es wird auch bemängelt, dass der Stil trocken und akademisch sei, was ihn weniger fesselnd mache.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Witchcraft in the Middle Ages: Narrative as a Socially Symbolic ACT
Alle bekannten Theorien und Vorfälle von Hexerei in Westeuropa vom fünften bis zum fünfzehnten Jahrhundert werden in dieser fesselnden und umfassenden Geschichte brillant dargelegt. Auf der Grundlage neu entdeckter Primärquellen und neuerer Sekundärinterpretationen stellt Jeffrey Burton Russell zunächst die Fakten fest und erklärt dann das Phänomen der Hexerei im Hinblick auf sein soziales und religiöses Umfeld, insbesondere im Zusammenhang mit mittelalterlichen Irrlehren.
Russell betrachtet die europäische Hexerei als ein Produkt des Christentums, das eher auf Ketzerei als auf Magie und Zauberei zurückzuführen ist, die es in anderen Gesellschaften gegeben hat. In einer geschickten Mischung aus Erzählung und Analyse zeigt er, wie soziale und religiöse Veränderungen die Ausbreitung des Hexenwahns begünstigten, bis weite Teile des mittelalterlichen Europas in seinem Bann standen, vom ungebildeten Bauern bis hin zum fähigsten Philosophen oder Wissenschaftler.
Dieses Buch beleuchtet ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der Ideen und ihrer Unterdrückung. Unsere anhaltende Faszination für das Okkulte verleiht der Feststellung des Autors, dass Hexerei zu bestimmten Zeiten und in Gebieten mit sozialen Spannungen auftritt, eine besondere Unmittelbarkeit.