Bewertung:

In den Rezensionen wird im Allgemeinen die Bedeutung und Relevanz von Freuds „Civilization and Its Discontents“ als tiefgreifende Erforschung des Konflikts zwischen individuellen Wünschen und gesellschaftlichen Anforderungen hervorgehoben. Viele Rezensenten schätzen die psychologische Tiefe und die philosophischen Einsichten, die Freud liefert, und halten es für eine unverzichtbare Lektüre, um die Herausforderungen der modernen Zivilisation zu verstehen. Mehrere Kritiken erwähnen jedoch Verständnisschwierigkeiten aufgrund von Freuds komplexem Schreibstil sowie Bedenken hinsichtlich schlechter Übersetzungen und der Qualität bestimmter Ausgaben.
Vorteile:⬤ Zeitlose Themen über das Gleichgewicht zwischen individuellen Wünschen und gesellschaftlichen Erwartungen.
⬤ Tiefgreifende psychologische und philosophische Einsichten.
⬤ Relevant für zeitgenössische Fragen der Zivilisation und des menschlichen Verhaltens.
⬤ Viele halten es für unverzichtbare Lektüre für Liebhaber der Psychologie und Philosophie.
⬤ Direkter und verständlicher Prosastil, trotz einiger Komplexität.
⬤ Komplexer, mäandernder Schreibstil, der schwer zu folgen sein kann.
⬤ Einige Ausgaben sind schlecht übersetzt oder schlecht produziert, was die Lesbarkeit beeinträchtigt.
⬤ Enthält kontroverse und überholte Ansichten, die einige Leser beleidigen könnten.
⬤ Einige Rezensenten fanden es schwierig, das Buch allein zu lesen, und empfahlen einen stärker geführten Zugang.
(basierend auf 114 Leserbewertungen)
Civilization and Its Discontents
Civilization and Its Discontents" ist eines der letzten Bücher Freuds, das in den zehn Jahren vor seinem Tod geschrieben und 1929 erstmals auf Deutsch veröffentlicht wurde. Es gilt als sein brillantestes Werk.
Darin legt er seine Ansichten zu der umfassenden Frage nach dem Platz des Menschen in der Welt dar. Er versucht, mehrere grundlegende Fragen zur menschlichen Gesellschaft und ihrer Organisation zu beantworten: Welche Einflüsse führten zur Entstehung der Zivilisation? Warum und wie hat sie sich herausgebildet? Was bestimmt die Entwicklung der Zivilisation? Freuds Theorien über die Auswirkungen des Wissens um den Tod auf die menschliche Existenz und die Entstehung der Kunst stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit. Viele der primitiven Instinkte des Menschen (z.
B.
der Wunsch zu töten und das unstillbare Verlangen nach sexueller Befriedigung) sind eindeutig schädlich für das Wohlergehen einer menschlichen Gemeinschaft. Daher schafft die Zivilisation Gesetze, die das Töten, die Vergewaltigung und den Ehebruch verbieten, und sie verhängt harte Strafen, wenn gegen diese Gebote verstoßen wird.
Dieser Prozess, so argumentiert Freud, ist eine inhärente Eigenschaft der Zivilisation, die in ihren Bürgern ein ständiges Gefühl der Unzufriedenheit hervorruft. Freuds Thema ist, dass das, was für die Zivilisation funktioniert, nicht unbedingt für den Menschen funktioniert. Der Mensch, von Natur aus aggressiv und egoistisch, sucht nach Selbstbefriedigung.
Über den Autor: Sigmund Freud (1856-1939) ist einer der größten Denker des zwanzigsten Jahrhunderts und der Begründer der psychoanalytischen Schule der Psychologie. Zu seinen zahlreichen Werken gehören "Das Ich und das Es", "Ein Grundriss der Psychoanalyse", "Die Zivilisation und ihre Unzufriedenheit" und andere. Er war ein österreichischer Neurologe, der als Gründervater der Psychoanalyse bekannt wurde.
Freud promovierte 1881 an der Universität Wien zum Doktor der Medizin und forschte anschließend am Wiener Allgemeinen Krankenhaus über zerebrale Lähmungen, Aphasie und mikroskopische Neuroanatomie. 1885 wurde er zum Universitätsdozenten für Neuropathologie ernannt und 1902 zum Professor ernannt.
Bei der Entwicklung der Psychoanalyse, einer klinischen Methode zur Behandlung von Psychopathologie durch den Dialog zwischen einem Patienten und einem Psychoanalytiker, entwickelte Freud therapeutische Techniken wie die freie Assoziation und entdeckte die Übertragung, die eine zentrale Rolle im analytischen Prozess spielt. Freuds Neudefinition der Sexualität unter Einbeziehung ihrer infantilen Formen führte dazu, dass er den Ödipuskomplex als zentralen Grundsatz der psychoanalytischen Theorie formulierte. Seine Analyse der Träume als Wunscherfüllungen lieferte ihm Modelle für die klinische Analyse der Symptombildung und der Verdrängungsmechanismen sowie für die Ausarbeitung seiner Theorie des Unbewussten als einer Instanz, die bewusste Bewusstseinszustände stört.