Bewertung:

Susan Sontags Roman „In Amerika“ bietet eine einzigartige Perspektive auf die Einwanderung und konzentriert sich auf die Erfahrungen privilegierter, gebildeter Menschen, die ihr Heimatland in Richtung Amerika verlassen. Die Erzählung befasst sich mit Themen wie kulturelle Verschiebung, Identität und der Neuerfindung des Selbst. Während viele Leser den Ideenreichtum und die stilistischen Nuancen zu schätzen wissen, empfinden andere den Schreibstil als dicht und die Handlung als wenig fesselnd, was zu gemischten Kritiken hinsichtlich des Gesamtvergnügens führt.
Vorteile:⬤ Einzigartige Perspektive auf die Einwanderung, die die Erfahrungen privilegierter Personen hervorhebt.
⬤ Fesselnder Erzählstil mit verschiedenen Stimmen und Techniken.
⬤ Reich an Ideen und Themen, die mit kultureller Verschiebung und Identität zu tun haben.
⬤ Einblicke in das amerikanische Theater des 19. Jahrhunderts und in das Leben prominenter historischer Persönlichkeiten.
⬤ Einige Leser finden es intellektuell anregend und trotz der Schwächen lesenswert.
⬤ Viele Leser finden den Schreibstil zu langatmig und schwer zugänglich.
⬤ Die Handlung wird als lustlos beschrieben, es fehlt an Schwung und Auflösung.
⬤ Einige Charaktere sind schlecht entwickelt, was zu Unzufriedenheit mit ihren Handlungssträngen führt.
⬤ Das Ende des Romans ist abrupt und lässt den Leser mit dem Wunsch nach einem Abschluss zurück.
⬤ Die Leser sind geteilter Meinung, was das allgemeine Vergnügen angeht, manche fühlen sich gelangweilt oder verwirrt.
(basierend auf 46 Leserbewertungen)
In America
In America ist ein kaleidoskopisches Porträt von Amerika an der Schwelle zur Moderne. Wie schon in ihrem enorm populären Roman The Volcano Lover lässt Susan Sontag eine Geschichte, die in der Vergangenheit angesiedelt ist, in einem neuen, provokanten Licht erscheinen und schafft so eine fiktive Welt voller zeitgenössischer Resonanz.
Im Jahr 1876 wandert eine Gruppe von Polen unter der Führung von Maryna Zalezowska, Polens größter Schauspielerin, in die Vereinigten Staaten aus und reist nach Kalifornien, um eine utopische Kommune zu gründen. Als die Kommune scheitert, bleibt Maryna, lernt Englisch und macht als Marina Zalenska eine neue, noch erfolgreichere Karriere auf der amerikanischen Bühne und wird zu einer Diva auf Augenhöhe mit Sara Bernhardt.
In Amerika geht es um vieles: die Suche einer Frau nach Selbstverwandlung, das Schicksal des Idealismus, ein Leben im Theater, die vielen Spielarten der Liebe und nicht zuletzt um Geschichten und das Geschichtenerzählen selbst. Opernhaft in Umfang und Intensität der dargestellten Emotionen, detailreich und visionär in seiner Darstellung Amerikas und bevölkert mit unvergesslichen Figuren.
In America ist der Gewinner des National Book Award für Belletristik 2000.