Bewertung:

Das Buch „Indien: Eine verwundete Zivilisation“ von V.S. Naipaul bietet eine kritische Perspektive auf Indiens Kultur, Geschichte und gesellschaftliche Probleme in den 1970er Jahren. Naipauls Schreibstil wird für seine Eloquenz und Tiefe gelobt, auch wenn einige Leser seine Einsichten für veraltet und gelegentlich unsensibel halten. Das Buch wird als Denkanstoß beschrieben, der Annahmen über Indien in Frage stellt, aber seine Struktur wird manchmal als unzusammenhängend empfunden, was bei den Lesern zu Verwirrung führt.
Vorteile:⬤ V.S. Naipauls außergewöhnliche Prosa und sein Schreibstil werden hoch gelobt.
⬤ Das Buch bietet tiefe Einblicke in die indische Gesellschaft, einschließlich der Auswirkungen des Kastensystems und des Hinduismus.
⬤ Es regt die Leser an, historische Persönlichkeiten wie Gandhi zu überdenken und macht sie mit der Komplexität Indiens vertraut.
⬤ Das Buch hat viele Leser dazu veranlasst, sich intensiver mit der Geschichte und dem kulturellen Kontext Indiens zu beschäftigen.
⬤ Einige Erkenntnisse des Buches gelten als veraltet und entsprechen möglicherweise nicht mehr den aktuellen Gegebenheiten.
⬤ Das Buch ist als Sammlung von Essays aufgebaut, die manche Leser als unzusammenhängend und schwer verdaulich empfinden.
⬤ Naipauls Beobachtungen können in Bezug auf indische Sitten und Gebräuche als übermäßig kritisch oder unsensibel erscheinen.
⬤ Die Perspektive des Autors als trinidadischer Außenseiter kann zu einem Mangel an Empathie für die von ihm behandelten Themen führen.
(basierend auf 78 Leserbewertungen)
India: A Wounded Civilization
Der Nobelpreisträger liefert ein Meisterwerk von erstaunlicher Einsicht und Offenheit über eine Gesellschaft, die durch jahrhundertelange fremde Eroberung traumatisiert und in einer mythischen Vision ihrer Vergangenheit gefangen ist.
„Außerordentlich kraftvoll.... Naipaul ist ein eleganter, präziser und anspruchsvoller Autor.“ - Newsweek
1975, auf dem Höhepunkt von Indira Gandhis „Notstand“, kehrte V. S. Naipaul nach Indien zurück, in das Land, das seine Vorfahren hundert Jahre zuvor verlassen hatten. Aus dieser Reise schuf er ein lebendiges, trotzig unsentimentales Porträt Indiens. Auf der Grundlage von Romanen, Zeitungsberichten, politischen Memoiren und seinen eigenen Begegnungen mit gewöhnlichen Indern - von einem hochmütigen Prinzen bis zu einem Ingenieur, der eine Unterkunft für die Obdachlosen von Bombay baut - zeichnet Naipaul das Bild eines riesigen, geheimnisvollen und gequälten Kontinents, der für Ausländer unzugänglich und für seine eigene Bevölkerung kaum sichtbar ist. Er sieht sowohl das aufkeimende Weltraumprogramm als auch die 5.000 Freiwilligen, die Mantras singen, um einen geschändeten Tempel zu reinigen; den feudalen Dorfautokraten und die Naxaliten-Revolutionäre, die maoistische Rhetorik mit Ritualmord verbinden. Unerbittlich in seiner Vision, mitreißend in der Schärfe seiner Prosa, Indien: Eine verwundete Zivilisation“ ist ein Werk von erstaunlicher Einsicht und Offenheit.