Bewertung:

Das Buch „Japan und die Kultur der vier Jahreszeiten: Nature, Literature, and the Arts“ von Haruo Shirane wird für seine gründliche wissenschaftliche Studie über Japans Sensibilität für den Wechsel der Jahreszeiten und dessen Einfluss auf die Kultur hoch gelobt. Während viele Leser die reichhaltigen Einblicke in die japanische Poesie, die Teekultur und die Beziehung zwischen den Jahreszeiten und der Kunst zu schätzen wissen, äußern einige ihre Enttäuschung über die Darstellung in der Kindle-Ausgabe und das Fehlen farbiger Illustrationen.
Vorteile:⬤ Eingehende Erforschung der japanischen Sensibilität für die Jahreszeiten
⬤ Ausgezeichnete Quelle für Poesie-Liebhaber
⬤ Aufschlussreich über die japanische Teekultur
⬤ Reichhaltige Informationen und akademische Strenge
⬤ Von vielen Lesern gut aufgenommen
⬤ Geliebt für seine ästhetischen und historischen Einblicke.
⬤ In der Kindle-Ausgabe fehlen Farbtafeln und es gibt viele Tippfehler aufgrund von Konvertierungsfehlern
⬤ einige finden die Schwarz-Weiß-Bilder unbefriedigend
⬤ einige Leser sind der Meinung, dass das Buch eine bessere Präsentation benötigt, um seinem Inhalt gerecht zu werden.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Japan and the Culture of the Four Seasons: Nature, Literature, and the Arts
Elegante Darstellungen der Natur und der vier Jahreszeiten bevölkern ein breites Spektrum japanischer Gattungen und Medien - von der Poesie und Leinwandmalerei bis hin zu Teezeremonien, Blumenarrangements und Jahreskreisfesten. In Japan und die Kultur der vier Jahreszeiten zeigt Haruo Shirane, wie, wann und warum sich diese Praxis entwickelt hat, und erläutert die reichhaltig kodierten sozialen, religiösen und politischen Bedeutungen dieser Bildsprache.
Shirane widerlegt die Annahme, dass diese Tradition die agrarischen Ursprünge Japans und das angeblich milde Klima widerspiegelt, und führt die Etablierung der saisonalen Themen auf die vom städtischen Adel im achten Jahrhundert verfasste Poesie zurück. Nachdem sie im zehnten und elften Jahrhundert in hohem Maße kodifiziert wurden und die bildende Kunst beeinflussten, entwickelten sich die jahreszeitlichen Themen und ihre kulturellen Assoziationen weiter und verbreiteten sich in anderen Genres, bis sie schließlich in der Populärkultur der frühen Neuzeit ihren Platz fanden. Im Gegensatz zu den eleganten Naturbildern der höfischen Dichtung stand die agrarische Naturauffassung, die sich auf das Landleben stützte. Die beiden Landschaften begannen sich im Mittelalter zu überschneiden und schufen ein komplexes, vielschichtiges Netz konkurrierender Assoziationen. Shirane erörtert eine breite Palette von Darstellungen der Natur und der vier Jahreszeiten in vielen Genres, die sowohl aus der städtischen als auch aus der ländlichen Perspektive stammen: textliche Darstellungen (Dichtung, Chroniken, Erzählungen), kultivierte Darstellungen (Gärten, Blumenarrangements), materielle Darstellungen (Kimonos, Paravents), performative Darstellungen (Noh, Feste) und gastronomische Darstellungen (Teezeremonie, Speiserituale). Er zeigt auf, wie diese Art von "sekundärer Natur", die in der städtischen Architektur und den Gärten Japans aufblühte, ein Gefühl der Harmonie mit der natürlichen Welt förderte und idealisierte, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, als diese zu verschwinden drohte.
Shirane beleuchtet die tiefere Bedeutung hinter der japanischen Ästhetik und den Artefakten und verdeutlicht die Verwendung von Naturbildern und saisonalen Themen sowie die Veränderungen ihrer kulturellen Assoziationen und Funktionen im Laufe der Geschichte, des Genres und der Gemeinschaft über mehr als ein Jahrtausend. In diesem faszinierenden Buch wird deutlich, dass die vier Jahreszeiten sowohl ein kulturelles Konstrukt als auch ein Spiegelbild der physischen Welt sind.