Bewertung:

In den Rezensionen zu Hobbes' „Leviathan“ findet sich eine Mischung aus Bewunderung für die tiefgründigen Ideen zur Staatsführung und zur Gesellschaftsvertragstheorie sowie Herausforderungen aufgrund der komplexen Sprache und der langatmigen Struktur. Während viele die philosophischen Einsichten für unschätzbar wertvoll halten, ist die Schwierigkeit beim Lesen aufgrund des veralteten Textes und der dichten Argumentation ein häufiges Thema.
Vorteile:⬤ Reichhaltiger philosophischer Inhalt über die menschliche Natur, Regierungsführung und Gesellschaftsvertragstheorie.
⬤ Gilt als Klassiker und unverzichtbare Lektüre für das Verständnis moderner Demokratien.
⬤ Bietet wertvolle Einblicke in das Zusammenspiel von säkularem Regieren und religiösen Überzeugungen.
⬤ Viele Leser finden es in bestimmten Abschnitten überraschend anregend und klar.
⬤ Relevante Konzepte zu internationalen Beziehungen und zur Zivilgesellschaft.
⬤ Der Text ist aufgrund der veralteten Sprache und der komplexen Argumente schwer zu lesen.
⬤ Einige Ausgaben leiden unter schlechter Formatierung, Bindungsproblemen und typografischen Fehlern.
⬤ Der Umfang des Buches (über 700 Seiten) kann entmutigend sein und erfordert Zeit zum Verarbeiten.
⬤ Nicht alle Leser stimmen mit Hobbes' Schlussfolgerungen überein, was zu Meinungsverschiedenheiten über seine Ansichten führen kann.
(basierend auf 251 Leserbewertungen)
Der Leviathan gilt als ein klassisches westliches Werk über Staatskunst, vergleichbar mit Machiavellis Der Fürst. Es befasst sich mit der Struktur der Gesellschaft und der legitimen Regierung und gilt als eines der frühesten und einflussreichsten Beispiele der Gesellschaftsvertragstheorie.
Während des englischen Bürgerkriegs (1642-1651) geschrieben, plädiert Leviathan für einen Gesellschaftsvertrag und die Herrschaft eines absoluten Souveräns. Hobbes schrieb, dass Bürgerkriege und die brutale Situation eines Naturzustands ("der Krieg aller gegen alle") nur durch eine starke, ungeteilte Regierung vermieden werden könnten. Hobbes lehnt die Idee der Gewaltenteilung ausdrücklich ab.
In Punkt 6 befürwortet Hobbes ausdrücklich die Zensur der Presse und die Einschränkung des Rechts auf freie Meinungsäußerung, wenn dies vom Souverän zur Förderung der Ordnung für wünschenswert gehalten wird. Hobbes erklärt ausdrücklich, dass der Souverän befugt ist, seine Macht in Glaubens- und Lehrfragen geltend zu machen, und dass er, wenn er dies nicht tut, Zwietracht sät.
Thomas Hobbes ging in Leviathan auch auf die Fähigkeit des Souveräns ein, Steuern zu erheben. Hobbes war der Ansicht, dass gleiche Gerechtigkeit auch die gleiche Auferlegung von Steuern einschließt.
Die Gleichheit der Steuern hängt nicht von der Gleichheit des Reichtums ab, sondern von der Gleichheit der Schulden, die jeder Mensch dem Gemeinwesen für seine Verteidigung und die Aufrechterhaltung der Rechtsstaatlichkeit schuldet.