Bewertung:

Das Buch erforscht das Konzept der Nacktheit aus verschiedenen Blickwinkeln und befasst sich mit Themen wie Kunst, Schrift und Mode. Auch wenn der Schreibstil manchmal etwas trocken ist, bietet er eine gute Einführung in Agambens philosophische Erkenntnisse.
Vorteile:⬤ Interessantes Thema
⬤ gut recherchiert
⬤ reichhaltige Erkundung von Nacktheit durch verschiedene Linsen
⬤ empfohlen für Fans anderer Philosophen
⬤ dient als gute Einführung in Agambens Werk.
⬤ Der Ton kann trocken sein
⬤ könnte von einer persönlicheren Reflexion des Autors profitieren
⬤ einige Leser könnten einen einnehmenderen Erzählstil bevorzugen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Nudities
Die zehn meisterhaften Essays, die hier versammelt sind, umfassen eine breite Palette von Themen und scheinen auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben. In Wahrheit ist Giorgio Agambens neuestes Buch ein Mosaik seiner dringendsten Anliegen.
Wenn man einen Schritt zurückgeht, nachdem man es von vorne bis hinten gelesen hat, wird die Welt der geheimen Affinitäten zwischen den Kapiteln langsam sichtbar. Tritt man noch einen Schritt zurück, wird es zu einem weiteren unverzichtbaren Teil der fein nuancierten Philosophie, die Agamben in vier Jahrzehnten kontinuierlicher Forschung geduldig aufgebaut hat. Wenn Nacktheit die Unverhülltheit oder die Abwesenheit aller Schleier ist, dann ist Nudities eine Reihe von Öffnungen zur Wahrheit.
Ein roter Faden dieser Sammlung - die das Erlösungswerk des Propheten, die glorreichen Körper der Auferstandenen, die Feier des Sabbats und die Gespenster, die durch die Straßen Venedigs wandeln, miteinander verwebt - ist die Inoperativität oder die Einstellung der Arbeit. Dieser Begriff ist nicht als Faulheit oder Trägheit zu verstehen, sondern vielmehr als Paradigma für das menschliche Handeln in der kommenden Politik.
Nudities ist selbst das Ergebnis der Inoperativität und pendelt zwischen Philosophie und Poesie, philologischer Gelehrsamkeit und unerwarteter Abschweifung, metaphysischer Abhandlung und Kritik am modernen Leben. Und egal, ob es um die persönliche Identität oder den biometrischen Apparat, den Verleumder oder den Landvermesser, Kafka oder Kleist geht, jede Seite trägt die einzigartige Handschrift eines der scharfsinnigsten Philosophen unserer Zeit.