Bewertung:

In den Rezensionen zu Agambens Buch werden die philosophische Erkundung des Glücks als politisches Ziel, das Konzept der Potentialität und Impotentialität sowie die Idee der Profanierung als Mittel zur Erreichung eines guten Lebens diskutiert. Der Text bietet zwar tiefe Einblicke und eine einzigartige Perspektive auf das Glück, wird aber wegen seiner Abstraktheit und der Verlagerung der Verantwortung für politisches Handeln auf künftige Generationen kritisiert.
Vorteile:Das Buch bietet tiefe philosophische Einblicke in das Glück, die Ethik und das politische Leben. Agambens Erörterung der Potenzialität bietet ein zum Nachdenken anregendes Verständnis der menschlichen Existenz und des Glücks jenseits des herkömmlichen politischen Rahmens. Das Konzept der Profanierung dient als innovativer Ansatz, um sich mit gesellschaftlichen Strukturen auseinanderzusetzen.
Nachteile:Der Text ist sehr abstrakt und könnte für manche Leser schwer zu verstehen sein. Kritiker weisen darauf hin, dass Agambens Aufruf an künftige Generationen, politisch zu handeln, als Ausrede angesehen wird, da er sich der unmittelbaren Verantwortung und praktischen Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme entzieht.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Profanations
Essays eines provokanten italienischen Philosophen über Erinnerung und Vergessen, über das, was verloren ist und was bleibt.
Der italienische Philosoph Giorgio Agamben war schon immer ein origineller Leser von Texten, der ihre vielfältigen historischen, ästhetischen und politischen Bedeutungen und Auswirkungen versteht. In Profanations hat Agamben zum ersten Mal einige seiner wichtigsten Essays über Fotografie, Roman und Film zusammengestellt. Als Meditation über Erinnerung und Vergessen, über das, was verloren ist und was bleibt, beweist Profanations einmal mehr, dass Agamben einer der provokantesten Schriftsteller unserer Zeit ist. In zehn Essays denkt Agamben über eine Reihe literarischer und philosophischer Probleme nach: die Beziehung zwischen Genie, Ego und Theorien der Subjektivität.
Das Problem der messianischen Zeit, wie es sich in Bildern und gelebter Erfahrung ausdrückt.
Die Parodie als literarisches Paradigma.
Und das Potenzial der Magie, einen ethischen Kanon zu liefern.
Die Bandbreite der hier behandelten Themen und Fragestellungen zeugt von der Kreativität von Agambens einzigartiger Denkweise und seiner anhaltenden Beschäftigung mit dem Akt des Bezeugens, der manchmal vergeblich, manchmal weltbewegend ist. In "Lob der Profanität", dem zentralen Essay dieses kurzen, aber dichten Buches, wird die Frage der Profanität als die entscheidende politische Aufgabe des Augenblicks gestellt. Als Akt des Widerstands gegen jede Form der Trennung richtet das Konzept der Profanierung die Wahrnehmung der Verflechtung von Macht, Konsum und Gebrauch neu aus, um eine dringende politische Modalität und ein dringendes politisches Verlangen zu erzeugen: das Unprofanierbare zu profanieren. Agamben liefert nicht nur ein neues und starkes theoretisches Modell, sondern beschreibt es mit einem schriftstellerischen Stil, der selbst unausweichliche Verbindungen zwischen Literatur, Politik und Philosophie herstellt.