Bewertung:

Das Buch ist eine Sammlung von Blogbeiträgen des Philosophen Giorgio Agamben, in denen er die Auswirkungen staatlicher Maßnahmen als Reaktion auf Krisen wie 9/11 und COVID-19 erörtert. Es untersucht das Gleichgewicht zwischen bürgerlichen Freiheiten und staatlicher Autorität in vermeintlichen Notsituationen. Während einige die Einblicke in den „Biosicherheitsstaat“ loben, kritisieren andere, dass das Buch schwächer ist als Agambens frühere Werke, und einige Leser finden es veraltet oder wenig überzeugend.
Vorteile:Das Buch bietet wichtige Einblicke in die Pandemiepolitik aus einer linken Perspektive und stellt die konventionelle Kritik vor allem von rechts in Frage. Es wirft wichtige Fragen zu bürgerlichen Freiheiten und staatlicher Autorität auf, die auch in aktuellen Debatten eine Rolle spielen. Viele halten Agambens These über die Risiken des Autoritarismus in Krisenzeiten für relevant und vorausschauend.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, dass dies nicht Agambens bestes Werk ist, und bezeichnen es als „bedauernswert“ oder „schwachen Tee“. Kritiker weisen darauf hin, dass sich die Blogbeiträge veraltet anfühlen und dass den Argumenten die Tiefe seiner früheren Schriften fehlt. Es wird auch die Meinung vertreten, dass Leser, die mit seinen Ideen vertraut sind, hier keine überzeugenden oder neuen Inhalte finden werden.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Where Are We Now?: The Epidemic as Politics
Der renommierte italienische Philosoph Giorgio Agamben präsentiert seine heftigen, leidenschaftlichen und zutiefst persönlichen Kommentare zum Gesundheitsnotstand 2020, wie er sich in Italien und in der ganzen Welt abgespielt hat.
Neben und jenseits von Anschuldigungen reflektieren diese Texte über den großen Wandel, der die westlichen Demokratien betrifft. Im Namen der Biosicherheit und der Gesundheit weicht das Modell der bürgerlichen Demokratie mit ihren Rechten, Institutionen und Verfassungen überall einem neuen Despotismus, in dem die Bürgerinnen und Bürger eine noch nie dagewesene Einschränkung ihrer Freiheiten akzeptieren.
Der Drang, diese neue Normalität zu akzeptieren, führt zu der Dringlichkeit des Titels dieses Bandes: Wo stehen wir jetzt? Wie lange werden wir es noch hinnehmen, in einem ständig erweiterten Ausnahmezustand zu leben, dessen Ende nicht absehbar ist?