Bewertung:

Die Kritiken zu Zolas Werk sind gemischt: Einige loben die poetischen Elemente und die Tiefe der Charaktere, andere kritisieren die ausführlichen Beschreibungen und die mangelnde Kohärenz. Der Roman ist bekannt dafür, dass er Themen wie Religion, Sehnsucht und den menschlichen Zustand durch die Figur des Serge Mouret erforscht, aber viele sind der Meinung, dass er nicht mit Zolas anderen Werken mithalten kann.
Vorteile:Das Buch zeichnet sich durch interessante Charaktere, eine poetische Schreibweise und eine fesselnde Auseinandersetzung mit menschlichen Wünschen und religiösen Zwängen aus. Einige Rezensenten finden die Übersetzung flüssiger und schätzen das nachdenkliche Nachwort. Die Themen und die Symbolik der Geschichte werden als intellektuell ansprechend empfunden.
Nachteile:Viele Leser sind der Meinung, dass der Roman zu detailliert ist und zu viele Beschreibungen der Natur und von Gegenständen enthält, die von der Erzählung ablenken. Es wird kritisiert, dass er weniger kohärent ist als Zolas andere Werke, und einige meinen, dass er als kürzeres Werk besser geeignet gewesen wäre. Die Handlung wird als mangelhaft und das Ende als unglaubwürdig beschrieben.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Die Sünde des Vaters Mouret (1875) ist ein Roman des französischen Schriftstellers Mile Zola. Der fünfte von zwanzig Bänden von Zolas monumentaler Les Rougon-Macquart-Reihe ist eine epische Geschichte über Familie, Politik, Klasse und Geschichte, die die unterschiedlichen Wege mehrerer französischer Bürger nachzeichnet, die von derselben Mutter aufgezogen wurden.
Zola umspannt die gesamte Zeit des Zweiten Kaiserreichs und liefert ein umfassendes Porträt des Wandels, das weder vor Kontroversen noch vor der Wahrheit zurückschreckt, da es die Vererbung und die menschliche Natur auf den Punkt bringt. Serge Mouret ist ein frommer, wenn auch nicht übereifriger junger Mann. Für seine erste Aufgabe nach dem Ordenseintritt wird er zum Pfarrer des verarmten Dorfes Artauds ernannt.
Da es ihm nicht gelingt, die Dorfbewohner für seine Predigten zu gewinnen, predigt er in einer leeren, baufälligen Kirche und ist entschlossen, das Innerste seiner Seele zu erforschen und zu enthüllen. Ohne sich um weltliche Angelegenheiten zu kümmern, wird er immer neurotischer und erleidet schließlich einen Zusammenbruch, der ihn schwächt. Unfähig, für sich selbst zu sorgen, wird Pater Mouret in die Obhut von Doktor Pascal Rougon, einem entfernten Verwandten, gegeben.
Auf seinen Vorschlag hin wird Mouret nach Le Paradou geschickt, einem heruntergekommenen Landgut, wo er sein Leben in Ruhe und Abgeschiedenheit verbringen soll. Dort freundet er sich mit Albine an, einem jungen Mädchen, das anscheinend allein in Le Paradou aufgewachsen ist und sich um ihren kranken Mitbewohner kümmert. Mit der Zeit beginnt er sich in sie zu verlieben, und ihre Freundschaft entwickelt sich zu einer unschuldigen, glücklichen Romanze.
Die Sünde des Vaters Mouret ist eine Familien- und Schicksalsgeschichte, ein spannender und detaillierter Roman, der eine Reihe fortsetzt, die so umfangreich ist, dass der Autor sie in insgesamt zwanzig Bänden erforschen konnte. Mit einem wunderschön gestalteten Einband und einem professionell gesetzten Manuskript ist diese Ausgabe von Mile Zolas Die Sünde des Vaters Mouret ein klassisches Werk der französischen Literatur, das für moderne Leser neu interpretiert wurde.