Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgründige Perspektive auf die Systemtheorie und die Verflechtung von Mensch und Technik und betont deren transformatives Potenzial. Allerdings gibt es Probleme bei der Qualitätskontrolle des physischen Produkts, die das Leseerlebnis beeinträchtigen können.
Vorteile:⬤ Bietet eine transformative Perspektive auf die Welt und Systeme
⬤ wird als einzigartig, tiefgründig und aufschlussreich beschrieben
⬤ wird von einigen Lesern als Meisterwerk angesehen.
Physikalische Qualitätsprobleme wie Flecken und Fingerabdrücke auf dem Bucheinband, die zu Unzufriedenheit mit der Produktpräsentation führen, wurden festgestellt.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Theory of Society, Volume 1
Dieser erste Band des zweiteiligen Abschlusswerkes von Niklas Luhmann wurde 1997 erstmals auf Deutsch veröffentlicht.
Als Höhepunkt seines dreißigjährigen theoretischen Projekts, die Soziologie neu zu konzipieren, bietet er eine umfassende Beschreibung der modernen Gesellschaft, wie sie seit Talcott Parsons nicht mehr versucht wurde. Ausgehend von einer Darstellung der Fluidität von Bedeutung und der entsprechend hohen Unwahrscheinlichkeit erfolgreicher Kommunikation analysiert Luhmann eine Reihe kommunikativer Medien, darunter Sprache, Schrift, Druckerpresse und elektronische Medien sowie "Erfolgsmedien" wie Geld, Macht, Wahrheit und Liebe, die alle diese Fluidität strukturieren und Kommunikation ermöglichen.
Das Buch untersucht die Art und Weise, wie soziale Systeme sich selbst produzieren und reproduzieren, und fragt, wie funktional differenzierte soziale Systeme entstehen, wie sie sich entwickeln und wie soziale Bewegungen, Organisationen und Interaktionsmuster entstehen. Besonderes Augenmerk wird auf das Aufkommen des Computers und seiner Netzwerke gelegt, die potenziell weitreichende Umstrukturierungsprozesse auslösen. Ein abschließendes Kapitel zur Semantik der Selbstbeschreibung der modernen Gesellschaft verabschiedet sich von den überholten Theorieansätzen des "alten Europa", also von ontologischen, holistischen, ethischen und kritischen Interpretationen der Gesellschaft, und argumentiert, dass Begriffe wie "Nation", "Subjekt" und "Postmoderne" weit überschätzt werden.
An ihrer Stelle wird der Begriff "Gesellschaft", der von Soziologen lange Zeit als verdächtig und für jede Art von Verdinglichung offen angesehen wurde, rein operativ definiert. Er ist die stets unsichere Antwort auf die Frage, was in allen Bereichen der Kommunikation als nächstes kommt.