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On Religious Leisure (De otio religioso)
Irgendwann im Januar oder Anfang Februar 1347 besuchte Petrarca kurz das abgelegene Kartäuserkloster Montrieux, wo sein geliebter Bruder Gherardo vier Jahre zuvor das Gelübde abgelegt hatte, auf ewig als Renditus zu leben, also als jemand, der die gleichen Gelübde wie ein Mönch abgelegt hatte, aber nicht in einer Klausur lebte. In den Tagen und Nächten, die er in Montrieux verbrachte, unterhielt sich Petrarca privat mit Gherardo, führte lebhafte Diskussionen mit anderen Bewohnern und nahm an den Gottesdiensten teil, die von den Brüdern mit "engelsgleichem Gesang" gefeiert wurden.
Da er die strenge Disziplin des Klosters nicht länger stören wollte, reiste er am nächsten Morgen widerwillig in Begleitung des Priors und der Brüder bis an die Grenzen ihres Anwesens ab und stellte sich vor, dass sie ihn weiter beobachteten, bis er aus dem Blickfeld verschwand. Nach seiner Rückkehr in die Vaucluse, immer noch "eingedenk der ganzen seligen Süße, die ich mit euch getrunken habe", und beunruhigt darüber, dass er während des eiligen Besuchs vieles nicht hatte sagen können, was er gerne gesagt hätte, beschloss er, "schriftlich auszudrücken, was ich nicht persönlich tun konnte". Der Hauptteil des Werkes, das De otio religioso werden sollte, wurde irgendwann während der Fastenzeit oder zwischen dem 11.
Februar und dem 29.
März jenes Jahres verfasst. Es ist jedoch nicht untypisch, dass Petrarca den Text noch bis 1356 ergänzte, und der fertige Traktat wurde wahrscheinlich erst 1357 an Gherardo gesandt.
Diese erste englische Übersetzung von Susan S. Schearer stellt Petrarca's Exordium zum Leben der Kontemplation getreu und elegant dar und bietet dem Leser einen neuen Einblick in die spirituelle Welt des Humanismus des vierzehnten Jahrhunderts. Ronald G.
Witts Einleitung stellt das Werk in seinen historischen und intellektuellen Kontext, erörtert seine Struktur und Entwicklung und untersucht Petrarca's charakteristische Synthese aus christlichen und klassischen Quellen. Erste englische Übersetzung. Einleitung, Anmerkungen, Bibliographie, Literaturverzeichnis, allgemeiner Index.