Bewertung:

Das Buch liefert eine detaillierte Analyse der Operation Mars, einer weitgehend übersehenen sowjetischen Offensive während des Zweiten Weltkriegs, und bietet eine eingehende Untersuchung ihrer gescheiterten Durchführung und der damit verbundenen hohen Kosten. Der Autor David M. Glantz nutzt umfangreiche sowjetische Archive, um ein ausgewogenes Bild der Schlacht zu zeichnen, obwohl die Meinungen über seinen Schreibstil und die Zugänglichkeit des Buches unter den Lesern stark variieren.
Vorteile:⬤ Umfassende und detaillierte Informationen über die Operation Mars.
⬤ Umfassende Recherchen unter Verwendung neu verfügbarer sowjetischer Archive.
⬤ Bietet Einblicke in die sowjetische Militärstrategie und die Auswirkungen der Schlacht.
⬤ Wertvoll für Leser, die sich für die Ostfront des Zweiten Weltkriegs interessieren.
⬤ Enthält ausreichendes Zusatzmaterial wie Karten und Anhänge.
⬤ Der sehr technische Schreibstil kann für Gelegenheitsleser eine Herausforderung darstellen.
⬤ Konzentriert sich stark auf die sowjetische Perspektive und geht nur begrenzt auf die deutsche Sichtweise ein.
⬤ Einige Leser empfanden das Buch als unzusammenhängend oder schlecht geschrieben, ohne fesselnde Erzählung.
⬤ Der Mangel an anekdotischen Berichten von Teilnehmern kann die Erzählung beeinträchtigen.
(basierend auf 50 Leserbewertungen)
Zhukov's Greatest Defeat: The Red Army's Epic Disaster in Operation Mars, 1942
Die Operation Mars, eine der am wenigsten bekannten Geschichten des Zweiten Weltkriegs, war eine militärische Katastrophe epischen Ausmaßes. Sie sollte die deutsche Armee aus ihrer Stellung westlich von Moskau vertreiben und kostete die Sowjets schätzungsweise 335.000 Tote, Vermisste und Verwundete sowie über 1.600 Panzer. Doch in den russischen Geschichtsbüchern war es eine Schlacht, die nie stattfand - ein historisches Debakel, das Stalins Nachkriegszensur zum Opfer fiel.
David Glantz bietet nun den ersten umfassenden Bericht über diese vergessene Katastrophe, in dem er die Hauptakteure und die wichtigsten Ereignisse der Operation Mars detailliert beschreibt. Anhand vernachlässigter Quellen in deutschen und russischen Archiven rekonstruiert er den historischen Kontext von Mars und untersucht die gesamte Operation vom Oberkommando bis zur Ebene der Züge.
Die Zwillingsoperationen Mars und Uranus, die von Marschall Georgi Kostantinowitsch Schukow, einem der großen militärischen Helden der Sowjetunion, inszeniert und geleitet wurden, bildeten das Kernstück der sowjetischen strategischen Bemühungen im Herbst 1942. Die Operation Mars, die zeitgleich mit der Operation Uranus, der erfolgreichen Gegenoffensive bei Stalingrad, gestartet wurde, erwies sich als monumentaler Rückschlag. Bei schlechtem Wetter und in unwegsamem Gelände geriet die ehrgeizige Offensive trotz spektakulärer Anfangserfolge in einigen Sektoren ins Stocken: Schukow schickte immer wieder neue Truppen und Panzer nach, nur um zu sehen, wie sie von den verschanzten Deutschen dezimiert wurden.
Glantz beleuchtet den schmerzhaften Verlauf der Operation Mars mit anschaulichen Schlachtszenen und zahlreichen Karten und Illustrationen und stellt Mars als einen großen Misserfolg von Schukows berühmtem Kommando dar. Doch sowohl während des Krieges als auch danach wurde dieses Scheitern durch die erfolgreiche Operation in Stalingrad aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verbannt, so dass Schukows öffentliches Image als Held des Großen Vaterländischen Krieges keinen Makel mehr aufwies.
Drei zermürbende Wochen lang war die Operation Mars eine der tragischsten und quälendsten Episoden der sowjetischen Militärgeschichte. Glantz' Rekonstruktion dieser gescheiterten Offensive füllt eine große Lücke in unserem Wissen über den Zweiten Weltkrieg und wirft gleichzeitig wichtige Fragen über den Ruf nationaler Militärhelden auf.