Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Allied Convoys to Northern Russia, 1941-1945: Politics, Strategy and Tactics
Während die Erfahrungen der Männer und Schiffe, die zwischen August 1941 und Mai 1945 in den alliierten Konvois nach Nordrussland fuhren, umfassend dokumentiert sind, sind die umfassenderen politischen, diplomatischen und militärischen Faktoren, die die Kampagne bestimmten, weniger gut bekannt.
Die Hauptakteure Roosevelt, Churchill und Stalin hatten jeweils ihre eigenen Pläne und Erwartungen, die von Beratern und konkurrierenden nationalen Prioritäten beeinflusst wurden. Daraus ergaben sich zwangsläufig Differenzen, die wiederum Druck auf das Konvoiprogramm ausübten, während die unterschiedliche Wirksamkeit der deutschen Gegenmaßnahmen ein wichtiger und unvorhersehbarer Faktor war.
Das Jahr 1942 war geprägt von dem Druck, den Roosevelt und Stalin auf Churchill ausübten, um die Zahl der Konvois zu erhöhen, während die Royal Navy nicht über die notwendigen Geleitschutzschiffe verfügte. Dieser Mangel wurde durch schwere Verluste in der Handelsschifffahrt und die Anforderungen der Operation TORCH noch verschärft.
Die vorübergehende Aussetzung des Konvoi-Programms im Jahr 1943 folgte auf die Entsendung deutscher schwerer Kriegsschiffe nach Norwegen und die Abzweigung der Geleitzüge für die Operation HUSKY. Ein schwerwiegender anglo-sowjetischer Streit, der zu Drohungen der Alliierten führte, das Programm einzustellen, konnte nur durch langwierige Verhandlungen beigelegt werden. Es wurde wieder aufgenommen, bis es wegen der Landung am D-Day vorübergehend unterbrochen wurde. Danach konnten die Operationen aufgrund der zunehmenden Verfügbarkeit von Eskorten bis Mai 1945 ohne Unterbrechung durchgeführt werden.
Dieses sorgfältig recherchierte Werk, das einen Überblick über die strategischen Faktoren gibt, die das kostspielige, aber kriegswichtige Arktis-Konvoi-Programm bestimmten, wird von Experten und Laien gleichermaßen begrüßt werden.