Bewertung:

Jhumpa Lahiris Roman „Whereabouts“ schildert die introspektive Reise einer alleinstehenden Frau mittleren Alters, die in einer nicht näher benannten italienischen Stadt lebt. Der Erzählstil ist geprägt von kurzen Vignetten, die die Beobachtungen der Protagonistin über ihre Umgebung und die Menschen in ihrem Leben erkunden. Während die Prosa oft für ihre Schönheit und Tiefe gelobt wird, bemängeln viele Leser das Fehlen einer traditionellen Handlungsstruktur, was zu gemischten Gefühlen bei der Beschäftigung mit der Geschichte führen kann.
Vorteile:⬤ Wunderschön geschriebene Prosa
⬤ Einfühlsame Beobachtungen der Charaktere
⬤ Einzigartiger Erzählstil
⬤ Starke emotionale Resonanz
⬤ Effektive Erforschung von Einsamkeit und Selbstbeobachtung
⬤ Lahiris Fähigkeit, in alltäglichen Momenten Bedeutung zu finden.
⬤ Fehlen einer starken Handlung
⬤ die Distanziertheit des Protagonisten und seine Unfähigkeit, sich zu ändern, kann frustrierend sein
⬤ einige Leser fanden es traurig und ungenießbar
⬤ empfanden es eher als eine Sammlung von Vignetten denn als einen zusammenhängenden Roman
⬤ fühlten sich von den Erfahrungen der Figuren entfernt.
(basierend auf 220 Leserbewertungen)
Whereabouts
NEW YORK TIMES BESTSELLER - Ein wunderbarer neuer Roman von der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Autorin von The Lowland und Interpreter of Maladies - ihr erster seit fast einem Jahrzehnt - über eine Frau, die ihren Platz in der Welt in Frage stellt, schwankend zwischen Stillstand und Bewegung, zwischen dem Bedürfnis, dazuzugehören und der Weigerung, dauerhafte Bindungen einzugehen.
Überschwang und Grauen, Bindung und Entfremdung: In diesem Roman treibt Jhumpa Lahiri ihre Themen bis an die Grenzen. Im Laufe eines Jahres erkennt eine namenlose Erzählerin in einer namenlosen Stadt, mitten in ihrem Lebensweg, dass sie sich verirrt hat. Die Stadt, die sie ihr Zuhause nennt, dient ihr als Begleiter und Gesprächspartner: In den Straßen rund um ihr Haus, in Parks, auf Plätzen, in Museen, Geschäften und Cafés fühlt sie sich weniger allein.
Wir folgen ihr in das Schwimmbad, das sie häufig besucht, und zum Bahnhof, der sie zu ihrer Mutter führt, die nach dem frühen Tod ihres Mannes in ihrer eigenen Einsamkeit versunken ist. Zu den Menschen, die auf dem Weg dieser Frau auftauchen, gehören Kollegen, bei denen sie sich unwohl fühlt, flüchtige Bekannte und „er“, ein Schatten, der sie tröstet und zugleich verunsichert. Bis sich eines Tages am Meer, überwältigt und erfrischt von der vitalen Wärme der Sonne, ihre Perspektive schlagartig ändert.
Dies ist der erste Roman, den Lahiri auf Italienisch geschrieben und ins Englische übersetzt hat. Der Leser wird die Qualitäten finden, die Lahiris Werk so beliebt machen: tiefe Intelligenz und Gefühl, reich strukturierte physische und emotionale Landschaften und eine Poetik der Dislokation. Doch Whereabouts, das vor dem Impuls, Grenzen zu überschreiten, nur so strotzt, signalisiert auch eine kühne Verschiebung von Stil und Sensibilität. Indem sie sich eine neue literarische Sprache angeeignet hat, ist Lahiri auf eine neue Ebene der künstlerischen Leistung vorgestoßen.